Next-Gen schrieb am 25.06.2022 11:09:
Kein Tschekist?
Nein, denn das wäre ein Geheimdienstmitarbeiter der "TscheKa" … und der kann ich schon deshalb nicht sein, weil sie nicht mehr existiert.
Historisches Wissen bei Dir also nahe Null.
Alternative: Du versuchst damit, mich zu diskreditieren und zu beleidigen, wozu Du intellektuell offensichtlich nicht einmal satisfaktionsfähig (genug) bist.
Und selbst dieser Beleidigungsversuch beruht auf einer "historischen" "Bewertung", die von den Feinden der TscheKa verfasst wurde.
Würdest Du Dich von einem Nazi-Gegner als Nazi bezeichnen lassen? (um hier mal einen Godwin zu pullen …)
*lach*
Aber diese Ideologie aus deren Staatsbürgerkunde hier 1:1 verbreiten!
Mal ganz abgesehen davon, dass ich die Anführungsstriche schon nicht ganz zufällig gesetzt, sondern damit eine Absicht zur Distanzierung, wenn nicht sogar Ironisierung zum Ausdruck gebracht habe … aber solche Feinheiten entgehen "Blitzmerkern" wie Dir offensichtlich … ist das nichts weiter als Deine Interpretation.
Aber schaun wir doch mal, inwieweit sie überhaupt korrekt sein könnte:
Uns hier die sogenannte Diktatur des Proletariats als eine "Demokratie" zu verkaufen?
“Definitionsmäßig zumindest korrekt.“
Es gibt im Wesentlichen zwei Vorstellungen (um nicht zu sagen: Definitionen) von "Demokratie".
1. Die – auch historisch – erste wäre die antike: Im antiken Athen bezeichnet "Demokratie" die Herrschaft (-kratie) des Demos, was zwar gemeinhin mit Volk übersetzt wird, aber nicht stimmt. Denn zum Demos gehörten im antiken Athen nur die erwachsenen einheimischen Männer. Keine Sklaven, keine Frauen, keine Fremden, keine "Asylanten" im weitesten Sinne.
Eine solche "Demokratie" war die in der DDR also schon deshalb nicht, weil dort Frauen wählen durften. (In der "Demokratie" Bundesrepublik erreichten sie dagegen zahlreiche grundlegende Rechte erst in den 1970er Jahren. Aber das kannst Du ja nicht wissen…)
Ich verwende gern auch eine davon abgeleitete, ironische (Vorsicht! Hier wird also wieder Ironie eingesetzt!!) "Definition": "Demokratie" war (ist) die Herrschaft derjenigen (weißen) einheimischen Männer, die für ihren Lebensunterhalt selbst nicht arbeiten müssen, weil sie Sklaven dafür haben oder über andere Einkünfte verfügen. Nur das ermöglichte ihnen (also nur einem Teil des "Demos", an den politischen Abstimmungen auf der Agora teilzunehmen, die i.d.R. tagsüber stattfanden, wo "normale", nicht so vermögende Leute arbeiten mussten.
In einem übertragenen Sinne träfe das auf die DDR zu, denn dort herrschten Leute, die zwar ehemals Arbeiter waren, aber qua Amt schon lange nicht mehr an der Produktion von Gütern teilnehmen mussten, um versorgt zu sein.
2. Die zweite, heute allgemein unterstellte Interpretation von Demokratie setzt (fälschlich, wie gesagt) voraus, dass der "Demos" mit dem "Volk" bzw. der "Bevölkerung" eines Staates identisch ist. Und dieser soll dann also angeblich herrschen.
In allen mir bekannten aktuellen Demokratien (einschließlich der Schweizer) ist das nicht der Fall, denn es herrscht dort eine Auswahl von Leuten, über deren Auswahl der normale Wähler nicht entscheiden kann. Dadurch kommen bspw. im deutschen Bundestag überwiegen Juristen und Beamte vor, was also dem selbst behaupteten Anspruch, eine "repräsentative Demokratie" (im Unterschied zu einer echten) zu sein, nicht gerecht wird, denn in dieser Demokratie ist das Volk oder auch nur eine Mehrheit davon offensichtlich nicht repräsentiert.
Aber nehmen wir also mal an, was dann gern als Einwand gegen dieses Kriterium gebracht wird, dass die Parteien und die von ihnen für die Spitzenämter in der herrschenden Hierarchie aufgestellten Personen zwar eine eigene Agenda vertreten, aber diese sich – mehr oder weniger zufällig – mit den Zielen deckt, die zum Wohl des Volkes sind.
Dies wurde inzwischen auch wissenschaftlich widerlegt (ich weiß bisher nur von entsprechenden Studien in den USA und in Deutschland, ich suche sie aber nicht raus, weil Du sie sowieso nicht lesen würdest und nicht verstehen könntest, selbst wenn Du es "wölltest"): Egal, welche Partei oder Parteienkoalition in den letzten Jahrzehnten an der Macht war: IMMER ist deren Politik nur zum Vorteil der obersten 10% gewesen.
Und dass dieselben Parteien bspw. Kriege … oh … Verzeihung: Militäreinsätze im Ausland ("Krieg" darf man ja nicht nur in Russland nicht dazu sagen…) führen, obwohl bei Umfragen 70-80% der Bevölkerung dagegen waren und sind, zeigt, dass die Interessen des Volkes (nicht nur diesbezüglich) hier ganz eklatant von seinen "Repräsentaten" verletzt werden.
Die "repräsentative" Demokratie ist also nicht nur in keinem Sinne "repräsentativ", sondern auch keine "Demokratie" – egal nach welcher Definition, denn sie gebärdet sich ("An ihren Taten sollt Ihr sie erkennen!") wie eine Oligarchie bzw. Plutokratie.
Tut sie das nun freiwillig, weil sie vielleicht den Willen des Volkes mit dem der oberen 10% verwechselt und es nur mangels schlechter Information nicht besser weiß? Weil bspw. die meisten Kontakte "unserer" Politiker ausgerechnet solche Lobbyisten sind, die für die Interessen der Eigentümer großer Konzerne und Vermögen, also eher nur die obersten 1%, arbeiten?
Nein, natürlich nicht. Seit Beginn der Bundesrepublik nach 1945 waren die führenden Politiker (insbesondere Adenauer) und Parteien von den "Spenden" der "Wirtschaft" abhängig und wurden von denen "sanft" gelenkt. Das ging (nicht erst) mit der "Staatsbürgerlichen Vereinigung" los, führte über die schwarzen Aktenkoffer Flicks (übrigens ein menschenschlachtender Kriegsprofiteur und also -verbrecher, wie er im Buche steht…) bis zu den "schwarzen Kassen" Kohls, von denen wir nur hoffen dürften, dass sie nicht längst durch andere Geldquellen und -schmuggelpfade ersetzt wurden, nach deren nächster Aufdeckung es wieder einen kleinen "Skandal" geben wird … und dann alle (Parteien, Politiker, Medien) so weiter machen dürfen wie bisher. Inzwischen ist die dreisteste Korruption so akzeptiert, dass nicht einmal mehr ein Austausch der führenden oder verantwortlichen Köpfe zu erwarten ist.
Also: Willkommen in Deiner "Demokratie" und noch ein schönes Leben in der so zur Tarnung benannten "Diktatur des Kapitals" … denn das System heißt nun mal "Kapitalismus", weil das WICHTIGSTE darin das Kapital ist. Wäre das der Mensch, müsste es ja "Humanismus" heißen. Wären es die Interessen des (fälschlich) als "Demos" bezeichneten Volkes: "Demokratie" …