adiosamigos schrieb am 25.06.2022 13:12:
Trump steht ganz sicher auch für diese Entwicklung. Ihn allerdings als alleinige Ursache zu sehen, oder gar zu glauben, dass es ohne ihn nicht so gekommen wäre, halte ich für falsch und viel zu einfach.
Zustimmung.
Wenn die Ergebnisse der Regierungspolitik in der USA allein mit der Verantwortung der Trump-Administration begründet würde, wäre dies tatsächlich zu simpel. Das würde auch zu kurz greifen:
Das Problem der US-amerikanischen Gesellschaftsordnung liegt tiefer: Wahlkämpfe in der USA sind extrem teuer und verlangen regelrecht nach zahlungskräftigen Spendern, die dann erheblichen Einfluß auf das Wahlprogramm der jeweils unterstützten Partei nehmen. Die Mehrheit der mittellosen Menschen in der USA haben so gut wie keinen Einfluß die Politik der regierenden Administration: kein Geld, kein politischer Einfluß.
Hier ist im Wesentlichen das strukturelle Problem der US-Gesellschaftsordnung abgebildet und es ist ihr "Geburtsfehler". Dieser Fehler macht die Gesellschaftsordnung der USA so gut wie unreformierbar.
Trump und Biden sägen nicht an diesem Ast, auf den sie sitzen. Im Gegenteil: Beide Präsidenten stützten dieses politische Konzept, mit dem Unterschied, daß Trump sein Handeln mit etwas mehr Polemik tarnte.
MFG