"Das Projekt "Gegneranalyse", das weitere Fallstudien erstellen will, ist bei der Denkfabrik Zentrum Liberale Moderne angesiedelt, die dezidiert transatlantische Positionen einnimmt. Es handelt sich mithin um eine politische Struktur, die sich – was immer das heißen mag – der "Verteidigung und Erneuerung der liberalen Moderne" verschrieben hat."
Und diese Auftraggeber der Studie, die offensichtlich darauf angesetzt war, die Nachdenkseiten als suspekt an den Pranger zu stellen, verdienen es, dass man sich kritisch mit ihnen auseinandersetzt.
Das Ehepaar - beide in letzter Zeit omnimedienpräsent - rühmte sich 2014 wahrscheinlich zurecht, auf dem Maidan mit dazu beigetragen zu haben, den Putsch zum Erfolg zu führen. Ihr "Instrument" war die Böll-Stiftung, boshafter kann man den Namensgeber nicht mißbrauchen, denn der Autor hat in seinen Werken deutlich gemacht, wie wenig er von Kriegen und Kriegsvorbereitungen hielt.
Die russische Seite weist heute darauf hin, dass einer der Gründe, die letztlich zur "Militäraktion" geführt habe, der gewaltsame Sturz der ukrainischen Regierung gewesen sei, den die USA mit 5 Milliarden Dollar "erfolgreich subventioniert" haben. So gesehen haben diese Aktivisten der grünen Partei Kiew und der Welt objektiv einen Bärendienst erwiesen, der dazu führen sollte, dass sie vor dem Hintergrund des Leids, das sich mittlerweile ergeben hat, bescheiden Abbitte tun. Das Gegenteil ist der Fall - die Eskalationsstrategie dieser ehemals eher pazifistisch ausgerichteten Partei und der beiden Genannten heizt den Konflikt an, die Chefdiplomatin hat sogar die vornehmste Aufgabe des Auswärtigen Amts, bei Konflikten diplomatische Kanäle möglichst offen zu halten, mit dem unrealistisch-naiven Slogan, Putin besiegen zu wollen, ersetzt.
Die wenigen Stimmen, die sich noch trauen, gegen die allgegenwärtige mediale Einheitsmeinung, kein Opfer für die Ukraine sei zu groß, anzugehen, möchten die radikalen Eskalationsstrategen als unseriös erscheinen lassen (die Lanz-Sendung gegen Frau Guérot ist ein Musterbeispiel, das leider kein Nachspiel hat).
Vor diesem Hintergrund sind die Einlassungen des Autors, der sich nicht mit dem Wesentlichen der Stoßrichtung des Gefälligkeitsgutachtens beschäftigt, eher am Rande interessant.
Nicht nur die Presse, die Medien insgesamt laden derzeit mehrheitlich Schuld auf sich, die kritischste Kommentare rechtfertigt. Dass die Gebührenfinanzierten, die zu Unrecht von einem Vertrauensvorschuss, der besagt, sie seien im Vergleich zu den Privaten seriöser und objektiver, die Speerspitze bei Desinformation, dem Verbreiten von Halbwahrheiten und manipulativer Berichterstattung bilden und sich nur noch in der Satzlänge von der Großbuchstaben-Postille unterscheiden, wird zu einem Imageschaden führen, der Diskussionen über deren Abschaffung befeuern wird.