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  • B.Eckstein

mehr als 1000 Beiträge seit 05.03.2000

Ein Vertragsentwurf ist erstmal nur ein Stück Papier

"Die Verhandlungen begannen, als die Welt und die Ukrainer noch unter dem Schock des russischen Überfalls standen. "

Da sieht man Putins an sich kluge ursprüngliche Strategie. Bevor die Ukraine überhaupt nachdenken konnte, sofort einen Verteag, sie alle zu knebeln, ähm, alle Forderungen Russlands erfüllen. So kann man sein Kriegsziel auch schnell erreichen. Ohne dem Gegner überhaupt eine Chance zu geben, sich zu besinnen, ob so ein Vertrag so gut ist.
Denn Putin wollte natürlich nicht, dass sich die Ukraine z.B. an die von Moskau gegebenen Sicherheitsgarantien erinnerte, die im Rahmen der Rückgabe der Atomwaffen von Russland zugesichert wurden. Und die Russland spätestens mit der Invasion auf der Krim gebrochen hat.
Und natürlich hatte Putin schon immer Angst, dass sich die Ukraine der russischen Einflusspäre entzieht. So wie dies auch in den baltischen Staaten passierte.

"So verpflichtete sich die Ukraine laut Artikel 1 des Vertragsentwurfs zu "permanenter Neutralität". Damit verzichtete Kiew auf jegliche Mitgliedschaften in einer militärischen Allianz. Ein Nato-Beitritt des Landes wäre damit vom Tisch gewesen. Aus den 13 Unterpunkten des ersten Artikels geht hervor, wie weitreichend die Neutralität definiert war."
Neuralität OK. aber wie genau "weitreichend" war denn jetzt diese "Neutralität"?

Ein Vertragsentwurf ist erstmal nur ein Stück Papier. Das könnte auch einfach die bedingungslose Kapitulation sein. Auf die Inhalte kommt's an.

"Es blieben jedoch auch strittige Punkte. So forderte Russland, die russische Sprache zur zweiten Amtssprache in der Ukraine zu machen, gegenseitige Sanktionen aufzuheben und Klagen vor internationalen Gerichten fallen zu lassen. "
Klar, Russland will natürlich keinerlei Reparationen bezahlen. Und mit Russisch als zweite Amtssprache natürlich mehr (kulturellen) Einfluss. So viel zum Thema "Neutralität"

"Zudem signalisierte Johnson, dass der Westen, selbst wenn die Ukraine zu Vereinbarungen bereit sei, nicht mit Putin verhandeln wolle."
Na das wäre ja wohl auch garnicht notwendig gewesen. Und völlig irrelevant. Wie auch immer wieder geforderte Verhandlungen mit den Amis. Selbst für Putin war offensichlich immer klar, dass der Verhandungspartner einzig Selenskyj ist. "... die von den Präsidenten Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj persönlich verhandelt werden sollten." und nicht, wie oft von den "Russlandverstehern" gefordert, die USA.

"Ein wichtiger Moment, den Kiew für eine Exit-Strategie verpasste." steht im Artikel. Tja, ich weiss auch nicht, ob, wie im Satz vorher steht, ich unter Schock stehe, für sowas offen bin und rational über solche Verträge verhandeln könnte.

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