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  • T. McKenna

87 Beiträge seit 23.01.2023

Im Westen nichts Neues

Es ist interessant zu sehen, wie sehr einige der recht simplen Tatsachen, die der Artikel enthält, die Gemüter erhitzt. Die entsprechenden Artkel der Prawda und des Economist sind seit beinahe zwei Jahren einsehbar. Über die Verhandlungen und deren fortgeschrittenes Stadium wurde umfangreich in vielfältigen Medien wie telepolis, den nachdenkseiten, dem multipolarmagazin, der berliner zeitung, etc. berichtet. Russland und die Ukraine wollten, der Westen wollte nicht. Divergente Interessen. Jetzt ist es zu spät und das in den Brunnen gefallene Kind ist schon längst ertrunken.

Kernfrage: Wäre die Aufgabe der staatlichen Selbstbestimmung bei der Wahl des militärischen Bündnisses für die Ukraine besser gewesen, als die derzeitige Situation des Landes, nach 2 Jahren Krieg?
Meine Meinung: Ja, das wäre sie. Eine deskriptive Sicht auf die Situation lässt kaum einen anderen Schluss zu (im Gegensatz zu der normativen und recht emotionalisierenden Sichtweise einger Foristen).
Situation jetzt:
- Weitgehend zerstörte Energie- und Wirtschaftsinfrastruktur
-finanzielle und militärische Abhängigkeit von westlichen Staaten
- demographische Katastrophe
- langzeitliche Schuldenfalle

Es wird, wie John Mearsheimer richtig beschreibt, auf lange Sicht ein ukrainischer Rumpfstaat übrigbleiben bleiben, der eigenständig kaum überlebensfähig ist.
Somit hat die Ukraine ihre staatliche Selbstbestimmung, die sie durch den Krieg verteidigen wollte, ironischerweise an den Westen abgetreten, von dem sie nunmehr militärisch und wirtschaftlich vollkommen abhängig ist.

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