Johnson ist bei Militär und Geheimdiensten in Ungnade gefallen, wegen seiner allzu überschwenglich-positiven Haltung gegenüber russischen Oligarchen. Er hatte seinerzeit auch keine großen Probleme mit dem Kreml oder Putin und in seinem Leichtsinn hat er eine Unmenge an Porzellan zerschlagen, könnte man sagen. Er hat wohl einen "regen Austausch" zwischen den Oligarchen und britischen Behörden gedeckt und teilweise mitorganisiert. Denn seiner Meinung nach ging es da ja nur um, sagen wir mal, die ansonsten auch nicht ganz unübliche Vertiefung der Geschäftskultur.
Johnsons Niedergang bei den Tories war damit allerdings unvermeidlich. Er will sich das natürlich nicht bieten lassen und hat daher allerlei Gerüchte gestreut, die seinen Ruf als politischen Gegner des Kreml unterstreichen sollen - wirkt allerdings alles nicht sonderlich glaubwürdig. Die Behauptung, dass Putin ihm persönlich gedroht habe, ist wohl genauso ein Märchen wie diese Geschichte hier. Johnson will einfach nicht auf dem Abstellgleis stehen.
Aber er ist nun mal ein sehr dummer Politiker und seine Vertrauenswürdigkeit war genaugenommen noch nie gegeben. Nun dient er vor allem als Leuchtturm in der Verschwörungsszene, davon sollte man sich nicht ablenken lassen.
MFG/Z