Soweit ich weiß, gibt es mitlerweile sehr viele Kasernen, in denen
überhaupt keine Wache mehr stattfindet, sondern der Wachdienst von
privaten Sicherheitsdiensten übernommen wird.
Die Bundeswehr war ja schon immer eine grenzwertige Gurkentruppe,
aber das wirkt dann schon etwas arg lächerlich: Sich am Hindukusch
mit kampferprobten Kriegern rumprügeln wollen, die die Russen verjagt
und die Amis bös in die Zange genommen haben, aber daheim nicht mal
die eigene Kaserne bewachen wollen.
Also: Die Bundeswehr soll ihre Objekte gefälligst selber schützen,
mit ordentlichen Wachsoldaten. Und zwar volles Programm mit OvWa,
stlv. OvWa, UvWa und den ganzen Mannschaften als Wache.
Es ist doch so, daß der Wachdienst in der Bw unpopulär ist, sich die
Offiziere davor generell drücken, daß man die Posten nicht so
besetzt, wie eigentlich nach STAN vorgesehen. Wachdienst wird als
Strafe verteilt, besonders so beliebte Wachdienste wie die an
Weihnachten oder so. Und ja: Ja man haut sich die Nacht um die Ohren,
es ist langweilig auf der Wache, außerdem muß man mit einer scharfen
Waffe rumlaufen, was besondere Vorsicht erfordert (doof, wenn man
müde ist), und ja es gibt noch jede Menge andere doofen Sachen, die
beim Wachdienst vorkommen. Z.B. den übermotivierten Wachdsoldaten,
den Gefreiten Thomas K.
Jener vernahm auf seinem Streifengang in einer lauen Sommernacht in
einem Gebüsch ein verdächtiges Raschelgeräusch. Und als das Rascheln
auch nach Warnung und "Hände hoch, rauskommen!" nicht aufhörte,
machte er von der Schußwaffe Gebrauch und feuerte prophylaktisch
gleich mal vier Schüsse in Richtung Rascheln. Der so aufgescheuchte
Igel als Raschelverursachter wurde zwar noch gesichtet, konnte aber
im Schutz der Dunkelheit unerkannt entkommen.
Gleichzeitig gibts auch untermotivierte Wachsoldaten, wie den
Obergefreiten Harald C. der zum korrekten Entladen seiner Waffe
offensichtlich nicht fähig war, und daraufhin mit der "vergessenen"
Patrone im Lauf die Schießkiste zerlegte. (Die Schießkiste ist eine
Kiste mit Kies/Sand, in die die entladene Waffe (Patronenlager frei)
zur Sicherheit noch mal abgefeuert wird: Ist keine Patrone im Lauf,
macht es bloß "Klick", war doch noch eine Patrone drin, muß man sich
eine neue Schießkiste basteln...)
Jeder Schuß, der außerhalb der Regel bei der Bw. abgefeuert wird,
zieht einen ELLENLANGEN Rattenschwanz an Disziplinarmaßnahmen,
Bürokratie, Untersuchungen usw. nach sich. Alle kotzen bei sowas. Das
darf einfach nicht passieren.
Tja, aber solche Dinge passieren eben. Und sie passieren v.a.
deswegen, weil die Bw die Falschen für die Wachdienste einsetzt,
nämlich v.a. Deppen, die hoffnungslos Übermotivierten, die gnadenlos
Untermotivierten, Leute mit zuwenig Erfahrung, Leute mit zu niedrigen
Dienstgraden, die ihrer Aufgabe schlicht nicht gewachsen sind. Kein
Soldat der Bw liebt den Wachdienst. Weil es keine Benefits für die
Wache gibt, sondern nur Arschloch-Dienste. Dabei ist die Wache eine
anspruchsvolle Aufgabe, die man viel mehr mit Benefits attraktiv
machen sollte: Von Sonderurlaub über beschleunigte Beförderungen,
mehr Sold oder dem bevorzugten Zugang zu Lehrgängen hat die Bw doch
ein ganzes Arsenal an Möglichkeiten, um die Wache zur Chefsache zu
machen.
Die Auslagerung an private Wachdienste setzt das falsche Signal.
Und m.E. muß man auch gesetzlich nachbessern. Der Bw-Soldat darf
außerhalb von Kasernen oder Schießbahnen, bzw. Sicherheitsbereichen
ja nicht einfach so mit einer geladenen Waffe rumlaufen. Denn
strenggenommen wäre das ein Einsatz im Innern, was ja bekanntermaßen
in DE sehr problematisch ist.
Schon der Parkplatz mit den zivilen Fahrzeugen der Soldaten *VOR* der
Kaserne wird nur noch mit Schlagstock-Streifengängern bewacht,
vielleicht auch noch mit der Schußwaffe, wobei aber die Munition in
der Kaserne verbleibt. Der private Wachdienst hingegen darf überall
mit geladener Schußwaffe rumlaufen, innerhalb (weil er dafür eine
spezielle Erlaubnis hat) wie außerhalb der Kaserne. Was theoretisch
also ein Vorteil für den privaten Wachdienst ist, ist real ein
Nachteil: Da arbeiten halt auch nur unterbezahlte Faulenzer, die eben
nicht mal merken, wenn einer über den Zaun steigt und 40 Autos
abfackelt.
Soldaten hat die Bw in großer Zahl, darunter sind auch
Wachdienstgeeignete, die muß man nur finden. Das ist nicht teurer,
sondern sogar billiger als private Wachdienste. Machen wirs mal ganz
einfach: Der Wehrpflichtige kriegt sowieso nur einen mäßigen Sold.
Wenn ich dem jetzt sage: Wenn Du ein paar Wachen zusätzlich schiebst
und Dich dabei gut anstellst, dann kommandiere ich Dich auf beliebte
Lehrgänge, die Führerscheine halt.
Oder man löst das Problem durch Professionalisierung. Also in dem man
die Wachaufgabe nicht mehr den Kasernen selbst überläßt oder an
Private outsourced, sondern die Aufgabe komplett spezialisierten
Einheiten überträgt, die Feldjäger böten sich an. Das kann man zwar
so machen, das wäre aber glaube ich innerhalb der Bundeswehr äußerst
unbeliebt. Feldjäger mag ja schließlich dort niemand. Die
Militärpolizei (aka Feldjäger) wird in keiner Armee der Welt
besonders geschätzt.
so far, denkbar
überhaupt keine Wache mehr stattfindet, sondern der Wachdienst von
privaten Sicherheitsdiensten übernommen wird.
Die Bundeswehr war ja schon immer eine grenzwertige Gurkentruppe,
aber das wirkt dann schon etwas arg lächerlich: Sich am Hindukusch
mit kampferprobten Kriegern rumprügeln wollen, die die Russen verjagt
und die Amis bös in die Zange genommen haben, aber daheim nicht mal
die eigene Kaserne bewachen wollen.
Also: Die Bundeswehr soll ihre Objekte gefälligst selber schützen,
mit ordentlichen Wachsoldaten. Und zwar volles Programm mit OvWa,
stlv. OvWa, UvWa und den ganzen Mannschaften als Wache.
Es ist doch so, daß der Wachdienst in der Bw unpopulär ist, sich die
Offiziere davor generell drücken, daß man die Posten nicht so
besetzt, wie eigentlich nach STAN vorgesehen. Wachdienst wird als
Strafe verteilt, besonders so beliebte Wachdienste wie die an
Weihnachten oder so. Und ja: Ja man haut sich die Nacht um die Ohren,
es ist langweilig auf der Wache, außerdem muß man mit einer scharfen
Waffe rumlaufen, was besondere Vorsicht erfordert (doof, wenn man
müde ist), und ja es gibt noch jede Menge andere doofen Sachen, die
beim Wachdienst vorkommen. Z.B. den übermotivierten Wachdsoldaten,
den Gefreiten Thomas K.
Jener vernahm auf seinem Streifengang in einer lauen Sommernacht in
einem Gebüsch ein verdächtiges Raschelgeräusch. Und als das Rascheln
auch nach Warnung und "Hände hoch, rauskommen!" nicht aufhörte,
machte er von der Schußwaffe Gebrauch und feuerte prophylaktisch
gleich mal vier Schüsse in Richtung Rascheln. Der so aufgescheuchte
Igel als Raschelverursachter wurde zwar noch gesichtet, konnte aber
im Schutz der Dunkelheit unerkannt entkommen.
Gleichzeitig gibts auch untermotivierte Wachsoldaten, wie den
Obergefreiten Harald C. der zum korrekten Entladen seiner Waffe
offensichtlich nicht fähig war, und daraufhin mit der "vergessenen"
Patrone im Lauf die Schießkiste zerlegte. (Die Schießkiste ist eine
Kiste mit Kies/Sand, in die die entladene Waffe (Patronenlager frei)
zur Sicherheit noch mal abgefeuert wird: Ist keine Patrone im Lauf,
macht es bloß "Klick", war doch noch eine Patrone drin, muß man sich
eine neue Schießkiste basteln...)
Jeder Schuß, der außerhalb der Regel bei der Bw. abgefeuert wird,
zieht einen ELLENLANGEN Rattenschwanz an Disziplinarmaßnahmen,
Bürokratie, Untersuchungen usw. nach sich. Alle kotzen bei sowas. Das
darf einfach nicht passieren.
Tja, aber solche Dinge passieren eben. Und sie passieren v.a.
deswegen, weil die Bw die Falschen für die Wachdienste einsetzt,
nämlich v.a. Deppen, die hoffnungslos Übermotivierten, die gnadenlos
Untermotivierten, Leute mit zuwenig Erfahrung, Leute mit zu niedrigen
Dienstgraden, die ihrer Aufgabe schlicht nicht gewachsen sind. Kein
Soldat der Bw liebt den Wachdienst. Weil es keine Benefits für die
Wache gibt, sondern nur Arschloch-Dienste. Dabei ist die Wache eine
anspruchsvolle Aufgabe, die man viel mehr mit Benefits attraktiv
machen sollte: Von Sonderurlaub über beschleunigte Beförderungen,
mehr Sold oder dem bevorzugten Zugang zu Lehrgängen hat die Bw doch
ein ganzes Arsenal an Möglichkeiten, um die Wache zur Chefsache zu
machen.
Die Auslagerung an private Wachdienste setzt das falsche Signal.
Und m.E. muß man auch gesetzlich nachbessern. Der Bw-Soldat darf
außerhalb von Kasernen oder Schießbahnen, bzw. Sicherheitsbereichen
ja nicht einfach so mit einer geladenen Waffe rumlaufen. Denn
strenggenommen wäre das ein Einsatz im Innern, was ja bekanntermaßen
in DE sehr problematisch ist.
Schon der Parkplatz mit den zivilen Fahrzeugen der Soldaten *VOR* der
Kaserne wird nur noch mit Schlagstock-Streifengängern bewacht,
vielleicht auch noch mit der Schußwaffe, wobei aber die Munition in
der Kaserne verbleibt. Der private Wachdienst hingegen darf überall
mit geladener Schußwaffe rumlaufen, innerhalb (weil er dafür eine
spezielle Erlaubnis hat) wie außerhalb der Kaserne. Was theoretisch
also ein Vorteil für den privaten Wachdienst ist, ist real ein
Nachteil: Da arbeiten halt auch nur unterbezahlte Faulenzer, die eben
nicht mal merken, wenn einer über den Zaun steigt und 40 Autos
abfackelt.
Soldaten hat die Bw in großer Zahl, darunter sind auch
Wachdienstgeeignete, die muß man nur finden. Das ist nicht teurer,
sondern sogar billiger als private Wachdienste. Machen wirs mal ganz
einfach: Der Wehrpflichtige kriegt sowieso nur einen mäßigen Sold.
Wenn ich dem jetzt sage: Wenn Du ein paar Wachen zusätzlich schiebst
und Dich dabei gut anstellst, dann kommandiere ich Dich auf beliebte
Lehrgänge, die Führerscheine halt.
Oder man löst das Problem durch Professionalisierung. Also in dem man
die Wachaufgabe nicht mehr den Kasernen selbst überläßt oder an
Private outsourced, sondern die Aufgabe komplett spezialisierten
Einheiten überträgt, die Feldjäger böten sich an. Das kann man zwar
so machen, das wäre aber glaube ich innerhalb der Bundeswehr äußerst
unbeliebt. Feldjäger mag ja schließlich dort niemand. Die
Militärpolizei (aka Feldjäger) wird in keiner Armee der Welt
besonders geschätzt.
so far, denkbar