Wolfgang Schäuble hat dies unumwunden in einem leider kaum beachteten Interview auf Phönix mehr oder weniger offen zugegeben.
Wie groß ist denn eigentlich Ihre persönliche Angst vor einem politischen Kontrollverlust?
Ja, dass ist eine meiner großen Sorgen. Wenn die Menschen den Eindruck haben, der Staat kann nicht mehr [...], wenn wir nicht mehr in der Lage sind, wenn die Menschen krank sind, ihnen die mögliche medizinische Versorgung zukommen zu lassen, oder wenn wir die Sicherheit nicht mehr gewährleisten können, dann geht das Vertrauen in diese freiheitliche Ordnung verloren, und dann gewinnen die Oberhand, ja die erst einmal krakelen, oder irgenwelche Unordnung schaffen, um dann anschließend, als Folge der Gewalt, kommt dann immer irgend jemand, der dann sagt, ich sorg für Ordnung, dem laufen dann alle nach, das ist nicht so ganz neu in der Geschichte, aber das ist genau was wir nicht wollen.
https://www.ardmediathek.de/phoenix/video/spezial-bundestagspraesident-wolfgang-schaeuble-im-gespraech-mit-eva-lindenau/phoenix/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTVhNjEzMGE1LTMxMWYtNDE4ZC04ZjRjLTJmYzgyOTczMzA1NA/
ab 12:10
Zusammengefasst: Es ist nicht die Sorge um die Menschen, welche Politiker zu ihren Entscheidungen getrieben hat. Sondern einzig und alleine die Sorge um Macht- und Kontrollverlust. Dass diese Heuchler dann die von ihnen selbst mit verursachten "Corona"-Toten instrumentalisieren, um eine Rechtfertigung für ihre Politik zu liefern, ist nur ein weiteres Zeugnis von Geschmacklosigkeit und einem abrgundtiefen Mangel an moralischer Integrität.
Die "Corona"-Toten seit dem Herbst gehen weitgehend auf das Konto der Politik. Weil sie es versäumt hat, Konzepte für Pflegeheime, Schulen und Kitas zu entwickeln. Und weil sie viel zu spät und zu zaghaft Impfdosen bestelt hat.
Die Überlastung der Intrensivstationen hat mehrere Gründe. Zum einen sind Intensivstationen aus Profitgründen schon in normalen Zeiten zu 80% ausgelastet. Jede schwere Gripewelle bringt so ein System an den Rand des Kollaps.
Dann blockieren Covid-19 Patienten überdurchschnittlich lange die Betten. Sie sterben nicht "schnell" genug, oft dauert ihre Behandlung bis zu drei Wochen.
Und dann drückt sich die Politik seit Jahren vor der Entscheidung, Menschen in ihren letzten Lebenstagen besser ein menschenwürdiges Ableben unter palliativer Begleitung zu ermöglichen anstatt sie abgeschottet von Angehörigen auf einer Intensivstation sterben zu lassen. So sehen wir seit Jahren den Trend, dass Pflegeheime ihre Insassen zum Sterben auf die Intensivstationen schicken. Auch, weil sie für eine Versorgung vor Ort kein Personal haben und weil es sich für sie nicht rechnet.
Kurzum, für Politiker gäbe es einiges, wo sie in Zukunft gestalterisch tätig werden könnten. Nur, so lange die Bevölkerung den Shutdown und die Beschneidung ihrer Grundrechte klaglos hinnimmt, wird sich nicht viel ändern.