Ich_weiss_es_doch schrieb am 15.08.2022 10:50:
Die fehlt mir nicht, wenn es sich um ein klares Verbrechen handelt. Allerdings ist die Situation in der Ukraine so klar nicht aus meiner Sicht.
Der Wunsch, die Dinge differenziert zu betrachten, und die Wahrheit zu ergründen, ist sehr zu begrüßen.
Was ich mich aber frage ist: welchen Zweifel an der Invasion Russlands in der Ukraine kann es denn Ihrer Ansicht noch geben? Stehen russische Truppen etwa nicht auf >20% des ukrainischen Staatsgebietes und feuern russische Truppen nicht seit knapp einem halben Jahr jeden Tag massenweise Raketen und Artillerie auf ukrainisches Territorium?
Sind etwa nicht Millionen Ukrainer auf der Flucht?
Welche differenzierten Betrachtungen könnten diese offensichtlichen Geschehnisse denn ungeschehen machen?
Mit Ihren billigen rethorischen Tricks mich schwerer Verbrechen bezichtigen zu wollen
Sie wissen ganz genau, dass niemand Sie bezichtigt hat. Ich habe nur die möglichen logischen Folgerungen, die sich aus Ihren Statements ergeben, vor Augen geführt.
Das Problem ist, dass Sie im Ductus des Nato-Narrativs denken und von daher was von "Verbrechen" daher faseln. Da ich mir aber beide Seiten anhöre und die Geschichte in längeren Zeiträumen zu betrachten bereit bin, werde ich mich nicht unreflektiert und einseitig zu Urteilen über eine Situation hinreißen lassen, bei der die Schuld bei weitem nicht so eindeutig ist, wie für Sie.
Ein Mord bleibt ein Mord - das ist eine Definition, die unabhängig ist von der politischen Richtung, von Glaubensüberzeugungen oder Ideologien. Es ist evident, dass russische "Spezialoperationsmitarbeiter" tausende von Menschen in der Ukraine getötet haben - und es wird noch nicht einmal von Russland selbst bestritten.
Im Kreml ist man sogar stolz darauf und berichtet jeden Tag, wie viele Raketen man wieder wohin auf ukrainische Bürger geschossen hat.
Sie sehen also: es braucht keine NATO, um einen (Massen-)Mord als solchen zu erkennen und zu verurteilen.
Ihre "Differenzierung" erscheint daher nur als Euphemismus, um ein Gewaltverbrechen nicht als solches brandmarken zu müssen.