Andererseits rückt das gegnerische Militär auf der Liste der
Zielprioritäten ganz nach hinten. Die von Warden gegebene Begründung
hierfür ist schlagend: „Contrary to Clausewitz, destruction of the
enemy military is not the essence of war; the essence of war is
convincing the enemy to accept our position, and fighting his
military forces is at best a means to an end and at worst a total
waste of time and energy.“"
Das ist falsch. Krieg ist das Mittel, um den gegnerischen Staatswillen zu brechen. Das geht ganz allgemein darüber, dass man dem Feind die Mittel der Reproduktion seiner Macht streitig macht. Dazu gehört das Volk, die Infrastruktur, die Ökonomie.
Im Ukrainekrieg ist es das erklärte Ziel des Westens Russland zu schwächen. Zum einen über einen Abnützungskrieg, der die militärischen Mittel dezimiert. Zum anderen über einen Wirtschaftskrieg der explizit eine dauerhafte Schädigung beabsichtigt, so dass Russland nicht mehr über die Mittel verfügt, sein Militär entsprechend auszurüsten.
So weit stimmt es natürlich, dass der zivile Bereich vorrangiges Ziel ist.
Was aber nicht stimmt, ist dass das Militär als Ziel ganz nach hinten rückt. Natürlich geht es zuerst darum, dem Feind die Möglichkeit eines Gegenschlages zu nehmen. Dafür setzen die USA ihre Luftüberlegenheit ein.