"Heutzutage werden Kriege nicht mehr um Land geführt sondern um den Zugang zu Ressourcen und Märkten". Dies haben mir meine Lehrer in der Schule erzählt und bei allen Konflikten seit Ende des Kalten Krieges schien es zu stimmen. Und auch bei den Kriegen im Kalten Krieg ging es eigentlich nie um Landgewinn, es ging meistens um Ideologien oder Einigungskriege als Nachwehen der Entkolonialisierung (z.B. Korea, Vietnam).
Wann war eigentlich das letzte Mal das eine Großmacht einen Krieg geführt hat um Territorium zu gewinnen? Spontan würde ich sagen: im 2. Weltkrieg, vielleicht noch China und Tibet.
Edit: die irakische Eroberung Kuwaits 1990 gehört natürlich auch dazu, aber dieser Krieg und die internationale Reaktion darauf ließen zumindest daran glauben das soetwas heute nicht mehr geht.
Wäre es das Ziel Russlands Luhansk und Donezks zu befreien und den 8-jährigen Quasikrieg zu beenden wäre dies nur ein weiterer Konflikt um nationale Spannungen zwischen Volksgruppen in denen eine Großmacht eingreift. Siehe Jugoslawien, Libyen, Georgien etc. Aber mit dem Ziel auch Gebiete wie Kherson Russland hinzufügen sind wir dann doch wieder in einer Ära gelandet die wir angeblich vor mehr als einem halben Jahrhundert hinter uns gelassen hatten.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.08.2022 12:58).