athe1 schrieb am 5. September 2014 18:11
> > Wenn also von den "Nicht-Bürgern" 100% Nein gestimmt hätten, wäre das
> > Referendum immer noch positiv ausgegangen. Doch selbst in der
> > "russischen" Hochburg Daugavpils haben "nur" 67% mit Nein gestimmt.
> Und zu deinem Beispiel "Daugavpils". Deine Antwort dazu ist
> eigentlich nur zynisch zu nennen. Natürlich ist in "Daugavpils" mit
> 80% Russen der Anteil der Nicht-Bürger entsprechend höher.
In Daugavpils ist zunächst mal der Anteil der russischstämmigen
Bürger höher. Ob hier auch der Anteil der Nicht-Bürger unter den
russischstämmigen Bewohner höher ist als z.B. in Riga, wo ebenfalls
viele russischstämmige Leute leben, weiß ich jetzt nicht, auch nicht,
ob diese Nichtbürger bei Zulassung zur Wahl mit noch höherem Anteil
gegen die EU gestimmt hätten.
Die lettische Behandlung der "Nicht-Bürger" gefällt mir auch nicht,
doch geht ihre Zahl stetig zurück. Grund für diese Regelung war
sicher u.a. die Angst, hier könnte eine dem lettischen Staat nicht
loyal gegenüberstehende Minderheit entstehen, die Russland mit
russischen Pässen ausstattet, womit sich eine problematische doppelte
Staatsbürgerschaft ergeben hätte.
Lettland wollte sicher gehen, dass Russland diese Leute nicht als
Einfallstor benutzt.
Man sah es eben skeptisch, wenn Leute, die vielleicht erst wenige
Jahre im Land waren (übrigens viele ehemalige sowjetische
Armeeangehörige), Bürger eines Landes werden wollten, dessen Sprache
sie ignorieren.
Im übrigen wollten gar nicht wenige dieser Leute gar nicht lettische
Staatsbürger werden, weil sie als Nichtbürger ohne Visum nach
Russland reisen können. Mit dem lettischen Fremdenpass steht ihnen
aber auch die EU offen.
Dass Nicht-Statsbürger ohne Lettischkenntnisse nicht Beamte werden
können, ist jetzt auch nicht verwunderlich. Wie sollte der denn mit
lettischsprachigen Bürgern kommunizieren? Sie zwingen, das verhasste
Russisch zu sprechen?
> > Wenn also von den "Nicht-Bürgern" 100% Nein gestimmt hätten, wäre das
> > Referendum immer noch positiv ausgegangen. Doch selbst in der
> > "russischen" Hochburg Daugavpils haben "nur" 67% mit Nein gestimmt.
> Und zu deinem Beispiel "Daugavpils". Deine Antwort dazu ist
> eigentlich nur zynisch zu nennen. Natürlich ist in "Daugavpils" mit
> 80% Russen der Anteil der Nicht-Bürger entsprechend höher.
In Daugavpils ist zunächst mal der Anteil der russischstämmigen
Bürger höher. Ob hier auch der Anteil der Nicht-Bürger unter den
russischstämmigen Bewohner höher ist als z.B. in Riga, wo ebenfalls
viele russischstämmige Leute leben, weiß ich jetzt nicht, auch nicht,
ob diese Nichtbürger bei Zulassung zur Wahl mit noch höherem Anteil
gegen die EU gestimmt hätten.
Die lettische Behandlung der "Nicht-Bürger" gefällt mir auch nicht,
doch geht ihre Zahl stetig zurück. Grund für diese Regelung war
sicher u.a. die Angst, hier könnte eine dem lettischen Staat nicht
loyal gegenüberstehende Minderheit entstehen, die Russland mit
russischen Pässen ausstattet, womit sich eine problematische doppelte
Staatsbürgerschaft ergeben hätte.
Lettland wollte sicher gehen, dass Russland diese Leute nicht als
Einfallstor benutzt.
Man sah es eben skeptisch, wenn Leute, die vielleicht erst wenige
Jahre im Land waren (übrigens viele ehemalige sowjetische
Armeeangehörige), Bürger eines Landes werden wollten, dessen Sprache
sie ignorieren.
Im übrigen wollten gar nicht wenige dieser Leute gar nicht lettische
Staatsbürger werden, weil sie als Nichtbürger ohne Visum nach
Russland reisen können. Mit dem lettischen Fremdenpass steht ihnen
aber auch die EU offen.
Dass Nicht-Statsbürger ohne Lettischkenntnisse nicht Beamte werden
können, ist jetzt auch nicht verwunderlich. Wie sollte der denn mit
lettischsprachigen Bürgern kommunizieren? Sie zwingen, das verhasste
Russisch zu sprechen?