nixblicker09 schrieb am 15.02.2017 09:25:
Ich hatte letztens auf einem Vortrag gehört, dass nur noch 18% der Wertschöpfung (Entwicklung) bei einem Automobilunternehmen selbst passiert und der Rest zugekauft wird. Im schlimmsten Fall wird Opel halt zugemacht und jemand anderes macht, ähnlich wie Musk, wieder einen Laden auf und kauft mit Ausnahme des Designs auch noch die restlichen 18% von Extern ein. Autos zu bauen ist mMn heute kein Hexenwerk mehr und Elektroautos schon überhaupt nicht.
Ich habe keine konkreten Zahlen, aber es ist sicherlich ein großer Teil, der gar nicht mehr von den Herstellern selbst stammt, richtig. Aber das bedeutet nicht, daß es damit einfacher wird, ein funktionierendes Auto zu bauen. Sämtliche Teile müssen genau spezifiziert werden, schon kleine Abweichungen in Maßen, Gewicht oder Thermik kann auf der Montagestrasse oder später auf der Strasse üble Folgen haben. Und wenn die Teile nicht aus der eigenen Produktion kommen, wird es schwer, mal eben schnell eine Bohrung 2mm weiter links zu machen, denn die Teile wurden schon vor Monaten vorproduziert und im Container aus China hergeschippert. Mal schnell eine Leitung 1mm dicker machen? Geht nicht, da der Kabelbaum komplett vormontiert aus Japan kommt. Falsches Symbol auf dem Display korrigieren? Fehlanzeige, das Bauteil wurde in Deutschland designt, in Indien programmiert, in Taiwan gewafert und in China zusammengebaut und geflasht. Und so weiter..
Diese ganze Auslagerung an Fremdfirmen spart zwar Kosten - aber nur, wenn auch alles gut geht..