Hat sie nicht alle schrieb am 07.03.22 07:59:
Es geht nicht darum ob und wie Kapitalismus ohne Wachstum möglich ist...
Und nun die aktuelle Situation anhand des beliebten Monopoly:
Derzeit sind alle Straßen mit maximal Hotels bestückt, der Eigner der Schlossallee und Parkstraße hat gewonnen und die anderen rennen nur noch über Los um das Spiel aufrecht zu erhalten, aber keiner hat noch Spaß daran.
Alle wollen nun das Spiel neu starten, aber die bisherigen Gewinner möchten ihre Straßen und Hotels dabei weiter behalten (great reset)
Anders: Wir befinden uns in der zweiten Hälfte des Spiels: Es sind nur noch wenige Straßen zu haben und die drei größten Spieler möchten ihre Ausgangslage für das letzte Drittel verbessern. Dazu ist ihnen auch Foulplay recht. Opfer sind dabei kleinere Spieler, das ganze wird "berechtigte Sicherheitsinteressen" genannt. Die kleineren bauen Häuser wie blöde und verknappen damit den Vorrat weiter. Sie bestehen aber auf ein moralisches Recht auf Nachholbedarf, merken aber nicht, wie sie daran pleite gehen.
Ein Spieler klebt seine Figur am Spielbrett aus Protest gegen Einfamilienhäuser. Manche Spieler träumen davon, die Spielregeln zu verändern mittels Revolution in Richtung Monopolyliebe oder Gleichverteilung der Straßen, auf jeden Fall aber mit sich selbst als künftigen Anführern der Bewegung.