Eine sehr scharfsinnige Analyse. Auch den Vorschlag, (zurück) zur Wohlstandsgesellschaft zu gehen, kann ich vollständig unterstützen. Offen bleibt für mich jedoch, welche gesellschaftlichen Kräfte die Treiber einer solchen Entwicklung sein könnten und wie nachhaltig diese (Rück-)Transformation sein könnte. Vielmehr ist zu fürchten, dass wir uns dann in einen zyklischen Prozess begeben, der am Ende nichts verändert.
Nach meiner Überzeugung ist die völlige Entkopplung von Geld- und Realwirtschaft ein ganz wesentlicher Grund für die gesehenen Entwicklungen. Ohne entsprechendes Einschreiten der Gesellschaft wird das Finanzsystem, welches wir heute sehen, immer dazu zwingen, mehr und billiger zu produzieren. Wir haben es deshalb nicht mit einem Wertwachstum zu tun, sondern mit einem Nominalwachstum. Die Entkopplung von Finanz- und Realwirtschaft führt zu einer zunehmenden Entkopplung von Preis und Wert. Für die Finanzwirtschaft sind nur Preise von Bedeutung. Werte spielen keine Rolle. Deshalb genügt es, wenn die Summe aller erzielten Preise immer mehr wächst. Wollte man Werte messen, müssten auch Betrachtungen der Lebenszyklen der Produkte eine wesentliche Rolle spielen und es wäre schnell klar, dass unbeschränktes Wachstum in die Katastrophe führt.
Dennoch: Danke für die sehr gute Analyse.