Populist schrieb am 07.03.2022 16:10:
schwachstromtechnik schrieb am 07.03.2022 14:07:
Produktionsmittel ist das Schlüsselwort, die waren in vorkapitalistischen Gesellschaften nur sehr begrenzt oder gar nicht käuflich. Wenn ich z.B. als Feudalherr expandieren wollte, konnte ich von den Einnahmen aus dem Bodenzins nicht einfach neues Land kaufen, ich musste entweder klug heiraten oder meinem Nachbarn den Schädel spalten.
Und? Ging es den Menschen damals besser?
Natürlich nicht. Verglichen mit dem Feudalismus stellt der Kapitalismus einen gewaltigen Fortschritt dar.
Ein Kapitalist kann sich so viele neue Maschinen kaufen, wie er bezahlen kann.
Das Neue am Kapitalismus ist nicht, dass Überschüsse erwirtschaftet werden, sondern dass diese Überschüsse nahezu unbegrenzt wieder investiert werden können.Der Feudalherr hätte auch in bessere Werkzeuge, Bewässerungsanlagen, etc. pp. investieren können, wenn er denn gewollt hätte.
Die waren aber zu der Zeit noch nicht auf einem Entwicklungsstand, bei dem sich das gelohnt hätte.
Es war nicht so, dass es damals überhaupt keine Investitionsmöglichkeiten gab.
Klar gabs auch im Mittelalter technischen Fortschritt, der beschränkte sich aber im wesentlichen auf den Bergbau und das Handwerk in den Städten. Führend waren da die Stadtstaaten in Oberitalien. Das waren durchaus schon Keimformen kapitalistischer Wirtschaft.