Ich hätte von euch gerne eine Antwort, die euch eine große gedankliche Abstraktionsleistung abverlangt. Für die Antwort auf meine Frage bitte ich euch, davon zu abstrahieren, dass ihr die Injektionen für notwendig haltet, eine Verweigerung für asozial haltet und dass ihr es für angemessen haltet, ungespritzten Menschen das Leben zu nehmen - nicht nur die Teilnahme am Leben in unserer Gesellschaft sondern tatsächlich physisch bis hin zum Entzug der Lebensmittel.
Mir ist klar, dass das ziemlich viel ist, wovon ihr für einen kurzen Moment mal abstrahieren müsstet. Aber nur so könnt ihr meine Frage beantworten.
Denn mich würde interessieren, welche Gegenwehr ihr einem Impfverweigerer zugestehen würdet, wenn ihm das Leben genommen wird.
Eine Kugel durch den Kopf á là Tankstelle in Idar-Oberstein werdet ihr als in dieser Situation angebrachte Notwehr vermutlich nicht propagieren. Klar! Aber was dann?
Und nein, "Sie können sich ja impfen lassen" ist exakt genauso wenig eine Antwort wie "Er hätte ja sein Maul halten können" eine für euch akzeptable Reaktion auf den Mord an dem Tankstellenwärter in Idar-Oberstein wäre.
Eigentlich muss ich euch zwei Fragen stellen, wie ich gerade feststelle:
Also: Ihr trachtet Ungeimpften jetzt ganz direkt und physisch nach dem Leben (Entzug von Lebensmittel wenn 2G im Supermarkt, und das WIRD kommen!). Dann bräuchte ich von euch (1.) ein Argument, dass und warum Menschen eine ethische Verpflichtung haben, sich ohne Gegenwehr das Leben nehmen zu lassen, oder (2.) Arten der Gegenwehr gegen Mordversuche, die ihr akzeptieren könnt. Und zwar etwas Wirkungsvolleres als auf einer Demo mit den Fingern Herzchen formen und mit Pfarrer Fliege darum beten, dass ihr endlich freiwillig aufhört, uns das Leben zu nehmen.
Danke für eure Mühen, in euch zu gehen und euch sinnvolle Gedanken zu meinen Fragen zu machen.