Um die Eigenschaft "weiß" immer wieder erkennen zu können, reicht es, wenn im Gehirn eines Individuums immer wieder die gleiche Gruppe von Neuronen in gleicher Weise aktiviert wird. Das passiert tatsächlich. Gerade zum Sehen gibt es bereits viele Untersuchungen und Forschungsergebnisse. Es gibt aber keinen Grund, wieso das bei allen Individuen die gleichen Neuronen sein müssten.
Die genaue Verschaltung der Neuronen ist nicht durch die Gene vorgeben, sondern eher die grobe Architektur (je nach Bereich unterschiedlich fein oder grob). Der Rest wird gelernt. Eine bekannte Methode ist, dass zunächst viel mehr Neuronen und vor allem viel mehr Verbindungen angelegt werden als nötig. Beim Lernen in der Auseinandersetzung mit der Umwelt werden dann die Verbindungen erhalten, die sinnvoll sind, und die anderen werden wieder aufgelöst.
Es gibt dazu ja durchaus auch verständliche Literatur von den Hirmforschern. Zu deinen Fragen fällt mir direkt ein:
Wolf Singer, Der Beobachter im Gehirn, suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1571, Frankfurt 2002
Es enhält eine Reihe von Aufsätzen und Vorträgen, die sich aber teilweise wiederholen.
Es gibt natürlich auch Bücher von allen möglichen anderen Forschern, wobei Wolf Singer gerade zu deinen beiden Fragen selbst forscht.