haben Leute, die sich auskennen, anscheinend berechnet, dass die Quanteneffekte zu klein sind, um die Fusion synaptischer Vesikel zu beeinflussen - so wie Eccles sich den Eingriff der Seele in das Gehirn vorstellte.
Das ist eben fraglich. Und im Gegensatz zur Heisenbergschen Unschärfe-Relation, die heute allgemein bestätigt ist, scheint mir diese erwähnte Rechnung nur eine mögliche Rechnungen unter vielen zu sein. Sprich: man weiß es (noch) nicht (sicher).
Nun ist es aber im Gehirn sicher so, dass Schwellenwerte eine Rolle spielen. Wie beim Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, kann auch ein Quanteneffekt dafür sorgen, dass ein Schwellenwert überschritten wird. Oder nehmen wir eine Schneelawine, die durch einen relativ kleinen Anlass ausgelöst wird. Ähnliche Dinge spielen sich auch im Gehirn ab.
Angenommen also, zufällige Ereignisse auf Quantenebene hätten tatsächlich derartige Wirkungen auf die Funktionsweise des Gehirns, dass ein Determinismus dafür nicht gilt: Was folgt daraus? Dass wir in diese schmale Lücke der physikalischen Kausalität die unsterbliche Seele gießen dürfen?
Ich gebe zu bedenken, dass "zufällig" und "frei" mitnichten synonym sind.
Gewiss. Und ja, in diese schmale Lücke können wir etwas gießen. Wir können es aber auch lassen und mit dem Wissen weiterleben, dass wir keine biologischen Automaten sein müssen. Natürlich ist das nicht endgültig, nicht den Wissensdurst befriedigend. Und kein Frage: da wird man weiter machen. Etwa nach David Hilberts Motto: "Wir müssen wissen, wir werden wissen!"
Nur eines können wir nicht: die Tatsache einfach ignorieren, dass ein so komplexes System wie unser Gehirn nicht streng deterministische beschrieben werden kann. Die Lücke ist Fakt. Was wir damit anfangen ist eine andere Sache.