An diesem Wochenende haben erneut zwei Polizisten, die an der Repression gegen Kundgebungen der Gelbwesten beteiligt waren, Suizid begangen. Nach französischen Quellen sind es somit elf Mitglieder der Repressionsorgane, die sich in den letzten drei Monaten nach Einsätzen das Leben genommen haben.
Die französische Polizeistrategie besteht seit Jahrzehnten darin, auf Demonstrationen direkte Auseinandersetzungen, wie sie hierzulande üblich sind, zu meiden. Das ist eher Sache der als Zivilisten getarnten (Motorrad-)Greiftrupps. Die Haupt„arbeit“ wird mit Distanzwaffen, insbesondere Offensivgranaten erledigt, die bei Bedarf (und der ist häufig) direkt auf Brust- oder Kopfhöhe in die Menge geschossen werden. Diese Sprengsätze, die in der Diktion des französischen Innenministeriums als „nicht letale“ Waffen gelten, haben in den letzten Jahrzehnten mehrere Demonstranten getötet und bei Dutzenden zu bleibenden Verletzungen, wie dem Verlust des Augenlichts geführt. Am Wochenende wurde auch mal wieder ein Polizist schwer verletzt, als eine Offensivgranate als Rohrkrepierer explodiert ist.