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Avatar von tzefix
  • tzefix

mehr als 1000 Beiträge seit 12.05.2010

Der Artikel erscheint mir viel zu undifferenziert.

"Geld" im Sinne von Kapital schafft Wohlstand. Denn ist ein Produktionsfaktor.

Nur Geld, das keinen Weg in die Produktionswirtschaft findet, schafft keinen Wohlstand. Wenn es z. B. in Blasen an der Börse fließt.

Was mir bei diesem Artikel allerdings das diabolische Grinsen ins Gesicht treibt, ist die Tatsache, welche Gründe dem Autoren über die derzeitige Disfunktionalität der Lieferketten einfallen. Denn offenbar besteht eine Nachfrage, welche die Lieferketten nicht bedienen können. Das Angebot fehlt. Und weshalb fehlt das Angebot? Nun, weil Teile der Lieferketten falsch geplant hatten.

DAS allerdings erinnert mich an den Hauptvorwurf, der immer an die sozialistische Planwirtschaft adressiert war. Falsche Planung führt zu fehlendem Angebot.

Lustig, dass die ach so hoch geschätzte freie Marktwirtschaft zu denselben Fehlern fähig ist. Ein bisschen Corona-Krise und schon ist es passiert.

Auch die Theorie, dass steigende Produktivität auch steigende Reallöhne nach sich ziehen, kann so einfach nicht bestätigt werden. Steigende Produktivität ziehen zu zuallererst steigende GEWINNE nach sich. Und das ist auch genau das, was wir in Deutschland nicht seit Monaten oder Jahren, sondern seit Jahrzehnten erleben! Das ist einer der Hauptfaktoren, weshalb die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter und schneller auseinanderklafft.

Es ist ja schön, wenn man seinen Adam Smith auswendig gelernt hat. Aber für Smith war seinerzeit der Kapitalismus und der freie Markt noch eher theoretische Konstrukte. Er hatte sich noch mit Leibeigenen und Landbesitzern beschäftigt. Man sollte also auch Keynes gelesen haben und Hayek. Mindestens.

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