Karolis schrieb am 03.09.2021 08:12:
Ausbleibende Unternehmensinvestitionen
Der Autor macht „Ausbleibende Unternehmensinvestitionen“ als Ursache für die aktuelle wirtschaftliche Depression verantwortlich.
Leider hat er nichts zu den Beweggründen der Unternehmen gesagt. Warum handeln diese so?Haben sie kein Geld zum investieren?
Erwarten sie keine Absatzchancen?
Sind die Rahmenbedingungen schlecht?
Anderer Grund?Wenn man denn schon eine zentrale Ursache ausgemacht hat, wieso geht man auf diese dann nicht genauer ein. Was ist deren Ursprung?
Stattdessen ergeht man sich un Betrachtungen über die Folgen…
Das Problem ist im Wirtschaftsystem des Finanzmarkt-Kapitalismus zu finden. Hierbei haben Finanzmärkte einen wachsenden Einfluss auf die Realökonomie. Es stimmen ganz prinzipiell die Profitanreize nicht.
In den vergangenen 35 Jahren hat die Politik die Anreize nach und nach so verschoben, dass es für Unternehmen oft lukrativer ist, mit ihrem Geld zu spekulieren, als damit neue Maschinen und Anlagen zu kaufen. Die Finanzmärkte wurden liberalisiert, die festen Wechselkurse aufgegeben, Finanz-Derivate geschaffen, der Hochfrequenzhandel erlaubt. Dadurch wurden unendlich viele Möglichkeiten geschaffen, mit Spekulationen hohe Gewinne zu machen. Gleichzeitig wurde das Wirtschaftswachstum schwächer. Für Unternehmen wurde es schwieriger, mit der Ausweitung der Produktion hohe Gewinne zu erzielen. Also verlagerte sich ihr Gewinnstreben auf die Finanzmärkte. Aktien zu kaufen, hat für Unternehmen noch einen Vorteil: Sie bleiben liquide, weil sie Aktien jederzeit wieder verkaufen können. Wenn sie eine Maschine anschaffen, ist das Geld dagegen erst einmal gebunden. Die Finanzspekulation ist aber nicht nur attraktiver als die Realinvestition – sie verschlechtert auch die Investitionsbedingungen in der realen Sphäre. Die Politik muss die Spielanordnung ändern. Finanzspekulationen müssen unattraktiver werden