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  • maiernich

89 Beiträge seit 02.02.2017

meine these zu dazu..

ist, daß der "radikale islam" deswegen in einigen Ländern durchaus Vorteile hat. Unsere Annahme von Wohlstand misst diesen in Währung und Devisen.
Jetzt ist es aber so, daß in einem Land wie Afghanistan, daß sich am unteren Ende der Nahrungskette bewegt, vor allem aber auch das keine Industrie hat und das wegen der relativ hohen Entfernung zu Häfen auch niemals Industrie in nennenswertem Umfang haben wird, weil sich ohne Hafen nie wettbewerbsfähige Produkte entwickeln ließen die überhaupt Weltmarkt tauglich wären.
Wenn man sich jetzt mal anschaut, was unter den Taliban alles nicht erlaubt ist, dann kommt man schnell auf den Trichter, daß es vielleicht gar nicht primär um Sitte und Moral gehen würde, sondern um Devisen. Elektronik etwa, bekommt man nur dann günstig, wenn man entsprechende Mengen an Exportgütern entgegensetzt.
Auf der Konsumtiven Seite ist es aber auch gar nicht möglich sein Geld für "Quatsch" auszugeben. Das macht die religiöse Repression genauso -rein strukturell- unsinnig, mit dem Devisen anhäufen. (man braucht am Ende natürlich trotzdem Devisen aber eher vielleicht für Mobiltelefone und Produktionsmitteln).
Meine Meinung ist, daß dadurch Kapitalakkumulation gebremst wird. Es macht halt weniger Sinn seine Wirtschaft hoch zu skalieren für die einzelne Unternehmung als wenn man mit universellem Geld wirklich jede Gier bejucken kann.
Dazu kommt auch, daß ich in Gesprächen mit moslimischen Kaufleuten eine wirtschaftsethik ausgemacht habe, die wahrscheinlich viele als antisemitisch beschreiben würden - nur eben auf die Wirtschaftsweise ausgerichtet: also die Einstellung des Wettbewerb Verbots. "Man darf nicht auf der anderen Straßenseite ein Geschäft aufmachen und das gleiche Produkt billiger verkaufen." Also das ist gewissweise Antikapitalistisch. Im Kapitalismus leiht man sich ja von den Reichen üblicherweise soviel Geld, daß man genau DAS machen kann. Den Wettbewerb mit besserer neuerer Technologie oder größeren Skalenvorteilen zu bekämpfen.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine das öfters gehört zu haben. Das ist also "Einstellungssache". Und das ist ja gewisserweise der Degressive Faktor im Kapitalismus, daß in transparenten Märkten der Stärkere eine "winner takes all" Strategie fährt, in der der schwächere stetig unterboten wird, von den Preisen.
Also neben Devisen ist das ein anderer wichtiger Faktor, der im Prinzip die Autarkiewirtschaft schwierig macht, der hier ausgeschlossen wird.

Die Repression nimmt Geld also den universalitätscharakter.
Ich würde mich nicht wundern, (ich habe das noch nicht komplett zuende gerechnet) wenn DAS dazu führt, daß es weniger Armuts Reichtumsgefälle und dadurch
eine andere Wirtschaftordnung ergibt, in der im Grunde eine Ökonomie möglich ist, in der im Durchschnitt auf einem höheren Level für alle gewirtschaftet werden kann.
Nur eben halt ohne die bunte Konsumwunderwelt. Eher wie Mittelalterliche Ökonomien.. oder steinzeit Kommunismus.
Aber eben gesellschaftlich stabil.
Klar ist ja, daß der Kapitalismus auch nur dazu führt, daß ein paar reiche Säcke am Ende den kompletten Teppich, Opium, Granatapfel und Bodenschatzmarkt bedienen und daß
buchstäblich alle übrigen so gut wie gar nichts davon haben, weil die Devisen in "unethischem" Konsum) verballert werden. Man kennt da ja die Bilder.
Wohingegen in einem geschlossenen Model wenigstens jeder einen Teppich hat und Granatäpfel und Ziegen.(was ja nicht nichts ist.) Einfach auch, weil das der Absatzmarkt ist der bedient werden kann und man mit Devisen nix unanständig geiles kaufen kann.:)
Mir ist schon klar, daß das fragil ist und auf harter Repression beruht. Insbesondere ist das dann nicht stabil, wenn man jeden Tag Dinge im TV sieht, die man haben möchte.
Fakt ist aber auch, daß der "Anreiz" niedriger ist. Aber vielleicht ist dieser "Anreiz" ja genau das, was dazu führt, daß sich leute wie Arschlöcher verhalten und immer mehr wollen!?

Das lässt sich übrigens auch nicht auf alle Ökonomien ausweiten. Man braucht einen großen Binnenraum für hohe Produktheterogenität. Man muss eh gekniffen sein, was höhere Industrieprodukte angeht(für Deutschland etwa taugt das nicht wirklich eine Option.) usw. usf.
Es ist aber eben auch der Fall, daß so etwas wie Service Gesellschaft überhaupt nur nach Freisetzung von Arbeitskraft nach Automatisierung Sinn macht. In anderen Ländern mag man das sogar als eine Form von Konsum sehen, bei der nix produziert wird.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.09.2021 21:36).

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