Ja , ja, mal wieder ein Artikel der Marke "die bösen Amis, alles dicke, verfetter Trottel, in Deutschland geht das alles doch viel besser".
Genauso ist es.
Wie man Fussgänger möglichst perfekt umbringt, auch wenn diese keine Smartphones benutzen, keine Kopfhörer tragen, sich nicht von irgendwelchen Monitoren ablenken lassen, damit experimentiert man in meiner Stadt seit einiger Zeit sehr erfolgreich.
Wir haben in unserer "schönen" Stadt so etwas, was man als Haupstraße und Hauptverkehrsweg bezeichnen kann. Leider hat er einne sehr großen Mangel. Dank intelligentester Vwerkehrspolitk wie Rückbau einer überlasteten Straße von 4 auf zwei Fahrbahnen und streckenweise meistens unbenutzen, überbreiten Radwegen, staut sich der Verkehr´vom frühen Morgen bis in die Abendstunden auf einigen Teilabschnitten so sehr, dass man vom Verkehrsstillstand reden kann.
Clever, wie man in den Kommunen und bei den Verkehrsbhörden ist, hat man natürlich inzwischen einen Ausweg gefunden. Im Süden wird an dieser Strecke seit einiger Zeit künstlich zurück gehalten. Ist doch logisch, je weniger Autos ins Nadelöhr fahren, desto schneller löst sich dort der Stau auf, man kann mit Tempo 20 statt 10 weiter fahren, von einer überflüssigen Ampel zur nächsten.
Um diesen Fortschritt zu erreichen wurden im Süden die Ampelschaltungen verschlimmbessert. Wer in Richtung Norden will, da wo Stau und Nadelöhr sind, der muss nun an einigen Ampeln zweimal auf Grün warten. Es sei denn, der Bus kommt und schaltet Grün frei. Der Querverkehr aus den Seitenstraßen, tja, der ist zu vernachlässigen, der kann auch schon mal drei Ampelphasen abwarten. Die Links- und Rechtsabieger, die müssen so richtig Gas geben, pro Grünphase kommen höchsten drei bis vier Fahrzeuge über die Kreuzungen, danach heisst es bis zu fünf Minuten warten.
Die Fussgänger? Die müssen sterben. Bisher ist es noch keinem passiert, wird aber noch kommen. Selbst Einheimische stehen oft verwirrt an der Kreuzung. Wird es nich mal Grün? Die Auto sind schon viermal gefahren? In der Nähe ist ein Krankenhaus, ich habe schon oft ältere Leute an der Krezung gesegen, die vom Krankenhaus kamemn, dort Freunde oder Verwandte besucht haben und die Gegend nicht kennen. Wird nicht Grün? Na, dann gehe ich bei Rot.
Nachts kann es noch lustiger werden. Ich habe es schon viermal erlebt, dass der von Süden kommende Bus über den Zenbrasteifen rauscht, wenn Fussgänger schon grün bekommen haben, den Zebrastreifen überqueren wollen und zurück springen müssen.
Beschwerden bei der Stadt? Sinnlos und außerdem interessiert sich auch kein Bürger dafür, der geht bei Rot, wenn er sich die Beine nicht in den Bauch stehen will und aufmucken will er ja auch nicht nicht, der hat sich verausgabt, das ist aber zehn Jahre her. Damals gab es eine andere, irrsinnige Ampelschaltung, eigentlich nicht viel anders als heute, zu kurze Grünphasen für Fussgänger. Schuld am Tod des achtjährigen Jungen, der damals umkam, war natürlich der Porsche Fahrer, man weiss ja, wer Porsche hat, fährt rücksichtlos, die Zeitungsberichte waren damals in diesem Tenor. Irrsinnige Ampelschaltungen sind niemals schuld.
In Deutschland bringt man die Fussgänger eben anders als in den USA um. Warten wir mal ab, wie lange es dauert bis an dieser Kreuzung wieder einer unter den Rädern ist.