Was den Bienen das Leben zur Hölle macht sind nicht die 40qm Rasen des Eigenheimbesitzers* sondern eher die Landwirtschaft. Gentechnisch veränderte Pflanzen, Insektizide, Herbizide, Fungizide - all diese Dinge belasten die Bienenvölker erheblich. Eine Pflanze, die ihre eigenen Insektizide produziert, ist eine Todesfalle für ein Bienenvolk. Auch die anderen -zide sind erheblich schädigend.
Dazu kommt, dass abgesehen von Weideflächen für Nutztiere und mancher Brachfläche eben schlichtweg der größte Teil der unbebauten, unbewaldeten Flächen im Land auch landwirtschaftlich genutzt werden. Wo soll da noch Platz sein für unberührte Wiesen?
Ich seh halt bei dem Vorschlag wieder die übliche Dummf*ckerei: der kleine Mann soll Fehlentwicklungen ausbügeln, deren Ursache die Wirtschafterei ist. In dem Falle eben die hochoptimierte Landwirtschaft, wo die Biene eben ein Kollateralschaden ist. Statt nun den kleinen Leuten ihre Kiesgärten und Rasen zu verderben, sollte man lieber der Landwirtschaft ein Viertel Fläche verpflichtend abknappsen für Wiesen. Hunger leiden wir dann immernoch nicht in der EU bei all den Bergen überproduzierter landwirtschaftlicher Erzeugnisse.
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* "weniger Rasenmähen" ist trotzdem eine gute Sache, um wegzukommen vom falschen Ideal "kurz gestutzter Rasen".
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.08.2020 14:10).