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mehr als 1000 Beiträge seit 01.12.2023

Das ist ein interessantes Argument: "was wichtig ist".

Der Freistaat hat viele Probleme. Von den Mieten der Landeshauptstadt bis zu maroden Schulen. Gut, dass die CSU weiß, was wichtig ist. Ein Kommentar.

Damit fang ich mal an. Eigentlich ist das hier ein Eigentor. Denn die Mieten in München sind seit Jahren unbezahlbar. Schulen vergammeln in ganz Deutschland, schon in den 1990ern regierte der Rotstift bei der Bildung. In die Infrastruktur will man offenbar nicht mehr als nötig investieren, dann sperrt man lieber alte Brücken teilweise für den Verkehr. Natürlich sind auch diverse Großprojekte wie die Energiewende in Gefahr, gegen die Wand gefahren zu werden, aber auch ganz einfache Dinge wie beispielsweise ein funktionierendes Gesundheitssystem und sichere Renten sind seit Jahren nicht mehr garantiert.

Statt diese drängenden Probleme anzugehen, wird Sprachhygiene betrieben und die Behörden und Hochschulen werden genötigt, "geschlechtergerechte Sprache" einzuführen. Die Texte werden unangenehm zu lesen, alle möglichen Vorschriften und Informationsblätter müssen neu gedruckt werden. Und Studenten wie Kinder werden erzogen, diesen Unsinn zu leben, um einer Bestrafung (Notenabzug) zu entgehen.
An der Stelle: als Corona tobte und im Winter Kinder in Klassenzimmern bei geöffneten Fenstern frieren mussten, war Sprachhygiene wichtiger, als die Installation geeigneter Belüftungssysteme, damit man die Fenster schließen konnte.

Damals war der Vorwurf zurecht: "haben wir keine wichtigeren Probleme als Gender-Sprache?"

Heute kommt der Vorwurf aus der Gegenecke: "haben wir keine wichtigeren Probleme als die Abschaffung der Gender-Sprache?"

Meine Antwort ist klar: Unsinn abschaffen sollte immer ein Anliegen von hoher Priorität sein. Ganz besonders dann, wenn die Einführung besagten Unsinns wichtiger war, als die Lösung realer Probleme.

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