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  • josquin

844 Beiträge seit 26.11.2004

Re: Demokratie ist nicht die Diktatur der Mehrheit

Alles schön und gut, was du da schreibst.

Aber:
Ich lehne es ab, dass Sprache von oben verändert wird. Und du musst zugeben, im Alltag gendert niemand, nur in den öffentlich rechtlichen, in den Behörden und in manchen Firmen. Und ich lehne es auch ab, dass man Kinder mit Sprachvorgaben indoktriniert, die in einer Blase entstanden sind.
Ein bayerischer Schüler darf in seinem Aufsatz weiterhin gendern, ein Student in seiner Bachelorarbeit ebenso. Und es bleibt dir unbenommen, deine Gerechtigkeit auch sprachlich auszudrücken (früher hätte da ein Button gereicht).
Im Übrigen gäbe es noch andere relevante Gruppen, die man sprachlich darstellen müsste, z.B. Behinderte, die seit Jahrhunderten diskriminiert werden und auch Gewalt erfahren (in Heimen z.B.).
Also künftig in deinem Sprachgebrauch "Fussgänger:innen und Rollstuhlfaherer:innen-Ampel" sagen, analog bei -Zone und -Übergang. Und bestimmt bist du auch ein Verfechter sensibler Sprache, also dann die Verben gehen und sehen ersetzen ("Man trifft sich." oder "Wie befindet es sich?").
Und bei Grundschullehrern dürfte man die weibliche Form gar nicht mehr verwenden, damit die Kinder mitkriegen, dass auch ein Mann Grundschullehrerin werden kann.

Merkst du nicht, wie absurd das Ganze ist?

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