Leider weiß ich nicht mehr, woher ich dieses unten stehende Zitat habe, aber es ist meines Erachtens der vernünftigste Text zu dem Problem.
In die gleiche Richtung geht ja auch der Artikel von Daniele.
"Während etwa Jacob Grimm noch meinte, dass das grammatische Genus eines Wortes (der Baum: maskulin) auf einer unterstellten Geschlechtlichkeit des bezeichneten Dings (Baum: stark, beständig) beruhe, nimmt man heute an, dass das nicht stimmt. Für die Zuordnung zur einen oder anderen Art (denn nichts anderes heißt Genus ja primär) sind vermutlich Kriterien der Quantifizierbarkeit ausschlaggebend gewesen – Wörter mit maskulinem Genus waren zählbar (der Baum), Feminina waren es nicht (die Freiheit). Die Endung -er sodann, die gemeinhin im Zentrum der Kritik steht, war innerhalb dieses Sprachsystems vorerst nichts anderes als eine Markierung, die ein Verb in ein Substantiv überführte, also aus einem Menschen, der zuhörte, einen menschlichen Zuhörer machte."