marie-sofie schrieb am 05.09.2021 14:39:
Jedenfalls sei von mir die Frage gestellt:
Warum haben wir keine so reiche Organisation, wie z. B. die katholische Kirche in enger Zusammenarbeit mit dem Staat, wo die Frauen den Männern bezüglich Amt und Gehalt bevorzugt werden,
Nun, zuallererst sei erwähnt, dass die absolute Mehrheit der Deutschen konfessionell frei ist. Also Atheist, nicht praktizieren oder Mitglied einer Freikirche. Die Struktur der Amtskirchen hat mit Sicherheit etwas damit zu tun, also auch das von dir angesprochene Problem. Oder anders gesagt: Das katholische Prinzip der Männerbevorzugung ist sicher nicht mehrheitsfähig in Deutschland.
Abgesehen davon ist Privilegienabbau sicher nicht möglich, wenn man konträr gerichtete Privilegien aufbaut. Privilegienabbau bedeutet, Privilegien verschwinden zu lassen. Und nicht, feministische Amtskirchen aufzubauen.
Ich bin Meritokrat, mich interessieren Keimdrüsen ausschließlich dann, wenn ich mit den Trägern sexuell interagiere. Ich halte es für unprofessionell, Geschlechterfragen in die Arbeit einzubringen (es sei denn man wäre einschlägiger Arzt) - das gilt für sexuelle Belästigung ebenso wie für Geschlechtsquoten als auch für "Gender gerechte" Sprache, die die Klarheit und Informationstransferleistung der Kommunikation behindert.
Gleichstellung ist erreicht, wenn wir es nicht mehr nötig haben, das zu diskutieren. Das Zementieren neuer Machtverhältnisse, um alte zu kompensieren (statt sie zu beseitigen, so sie tatsächlich existieren) ist für mich der falsche Weg. Also auch dein Vorschlag. Die Aufhebung der privilegierten Stellung der Amtskirchen - da wäre ich bei dir.