Das mit Deutsche meine ich anders:
Deutsche im Sinne des Grundgesetzes ist jede natürliche Person, die...
Natürliche Personen sind Menschen, aber nur lebende Menschen.
D.h. statt "jeder" könnte man auch "jede" schreiben und nicht "jede und jeder", wenn das Ziel des Genderns es wäre, die Irrelevanz des biologischen Geschlechts in vielen Fragen des alltäglichen, öffentlichen Lebens zu betonen.
Ich betone öffentlich, denn Sex ist privat.
Es hat natürlich auch seine Schwächen.
Die anderen generisch weiblichen Begriffe, die du nennst, beziehen sich oft auf Abstracta, nicht auf Personen. Wenn es Personen betrifft, sind die Wörter zumeist generisch männlich.
Dass das auch in den Köpfen von Frauen so ist, bewies die Debatte um die sogenannte Homo-Ehe.
"Sollen Homosexuelle heiraten dürfen?"
Obwohl es ein geschlechtsloser Plural ist, drehte sich die Debatte vornehmlich um schwule Paare, nicht um lesbische. Wobei Lesben nach den 1950ern auch weit weniger diskriminiert wurden. Lesbischer Sex war in Deutschland nämlich keine Straftat, weil "von erweiterter Körperpflege nicht zu unterscheiden", so seinerzeit das Verfassungsgericht. D.h. Lesben wurden nicht wegen ihrer Orientierung nicht ernst genommen, sondern einfach "nur", weil sie Frauen waren. Die sexuelle Orientierung der Frau war im Patriarchat kein Thema, zumal es eh in den 1950ern Frauenüberschuss im noch interessanten Alter gab. (Beim Jahrgang 1927 stand es fast 2:1 für die Frauen).
Und genau diese Zeiten sind seit längerem vorbei. Nun geht es nicht mehr um Gleichberechtigung, sondern um die sprachliche Etablierung eines Matriarchats.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.09.2021 09:24).