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  • marasek

mehr als 1000 Beiträge seit 16.11.2001

Re: "Männer sind mitgemeint" - Der Artikel liefert gutes Anschaungsmaterial

mind.dispersal schrieb am 05.09.2021 15:02:

Gerade weil die Beispiele im 2. Abschnitt so gut nachvollziehbar sind, veranschaulichen sie wunderbar, wie es vielen Frauen so geht, wenn man sprachlich durch das generische Maskulinum einfach so ausgespart, bzw. übergangen wird, wo man doch eigentlich substanziell Anteil an der Praxis hat.

Eher amüsant ist dann aber, wenn dieses "mitgemeint sein" plötzlich die gesellschaftliche Kommunikation gefährdet und von Verzerrungen und Lügen die Rede ist, sobald es Männer betrifft.

Letztendlich kann man einfach feststellen: wenn schon der Gleichberechtigung wegen Gendern, dann richtig und nicht missverständlich. Und am besten nur im öffentlichen Schriftverkehr mit Platzhaltern und mündlich kann man (beispielhaft) beim althergebrachten: "Damen und Herren" bleiben.

Die Sprache funktioniert aber so nicht. Bei Sprecher sind die Sprecherinnen mitgemeint, bei Sprecherinnen die Sprecher aber nicht. Das ist wie Hunde und Hündchen: die Hunde beinhalten die Hündchen, umgekehrt nicht.

Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern einfach, dass die Spezialform -erin nach der Allgemeinform -er entstanden ist.

Zudem ist es ein konsistentes Muster in der Sprache - wir haben kein Problem, von einer "Katze" zu sprechen, auch wenn in Wirklichkeit ein Kater gemeint ist. Wenn man also der Verwendung des generischen Maskulinums unterstellen wöllte, dass es vor allem zur Diskriminierung und Unsichtbarmachung von Frauen dient, dann müsste das ja für alle regelgerechten generischen Feminina auch gelten. Wer also nur Katzen sagt, müsste Kater verbergen wollen - das ist offensichtlicher Unfug.

Das Gendern löst also kein Problem, das in der Sprache existiert. Es dient der Erziehung, und so wird es ja auch offen von den Gendersprachlern angepriesen.

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