tiferet schrieb am 05.09.2021 11:59:
Studentinnen und Studenten?
Arbeiterinnen und Arbeiter?
Autorinnen und Autoren?
Weil diese Doppelnennungen auf einer Lüge beruhen. Es wird der Unterschied zwischen Genus und Sexus geleugnet. "Der Leichnam" ist genau so wenig zwangsweise männlich, wie "die Leiche" zwangsweise weiblich ist.
Es gibt zwar in der deutschen Sprache durchaus Fälle, wo Genus gleich Sexus ist. Das ist zum Beispiel "Damen und Herren", "Bruder und Schwester", "Onkel und Tante", "Großvater und Großmutter" und ähnliches. Und nicht zu vergessen fast alle Begriffe mit "innen" am Ende, wo ausschließlich Personen des weiblichen Geschlechts gemeint sind.
Mit dieser Doppelnennung werden Frauen einzig und allein auf ihr Geschlecht reduziert. Denn: Wenn ich sage "Ich kaufe mir beim Bäcker eine Breze", spielt es überhaupt keine Rolle, welches Geschlecht der Bäcker hat. Es ist einfach völlig unerheblich. Wichtig ist, dass man Brezen bekommt und dass die schmecken und vielleicht noch zu einem fairen Preis verkauft werden. Wenn ich aber sage "Ich kaufe mir bei der Bäckerin eine Breze" wird der weibliche Bäcker auf sein Geschlecht. welches für den Beruf völlig unerheblich ist, reduziert. Wie nennt man das heute so schön? Achja, „Sexismus“.
Der einzige Fall, wo eine Reduzierung auf das Geschlecht akzeptabel ist, ist in der Prostitution. Dort macht es je nach Vorliebe in den allermeisten Fällen durchaus einen Unterschied, ob man zu einer männlichen oder zu einer weiblichen Prostituierten geht.