Gerne: Das Buch ist dieses Jahr in einer von Historikern des Instituts für Zeitgeschichte kommentierten Neuauflage erschienen (3 Bände), die lt. Wanka sogar im Geschichtsunterricht benutzt werden soll.
Völkisches Geschwurbel hin oder her, 3 Lehren ergeben sich für mich :
- Niemand solle behaupten, die Politik inkl. Judenverfolgung sei überraschend gekommen. Hitler hat sein Programm darin teilweise bis ins Detail beschrieben.
- Alle damaligen Beschwichtigungen, es werde schon nicht so schlimm kommen, schließlich sei Hitler doch parlamentarisch eingehegt, erwiesen sich als fataler Irrtum.
- Man muss stets besonders aufhorchen, wenn maßgebliche Politiker und gar Militärs jeglicher Zugehörigkeit sich in einen endzeitlichen Krieg gegen eine bestimmte Religion oder Ideologie (damals: Judentum, heute: "Radikaler Islam" vs. "Dekadenter Westen") halluzinieren - das kann die Rechtfertigung zu ungezügelter Barbarei bedeuten.
Konkret: Zuerst tönte anfangs noch Irans Präsident Ahmadinedschad in Richtung Westen vom "Satan USA", fand aber keinen geeigneten Sparringspartner, heute kommt die Hetze aus Washington. Wehe, wenn im Iran wieder die US-Hasser die Oberhand gewinnen.
Das Atomabkommen mit dem Iran ist m.E. eine der größten diplomatischen Errungenschaften der Neuzeit und in seiner befriedenden und vertrauensbildenden Wirkung in der Region gar nicht hoch genug einzuschätzen. Nein, und es ist das Gegenteil eines Freibriefes für heimliche Nuklearwaffenprogramme. Mit ein paar dummen Sätzen einiger Heißsporne der neuen US-Administration lässt sich dieses zarte Pflänzchen Hoffnung aber auch schnell wieder nieder"trump"eln.