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  • Planet-Mors

mehr als 1000 Beiträge seit 15.04.2010

Re: Schuldfragen...

Die Schuldfrage wird heute teilweise schon nicht mehr gestellt. So fuhr mir eine Radfahrerin in mein stehendes Auto, als ich diese in einem Kreisel passieren lassen wollte. Sie fuhr als Geisterfahrerin in meine Fahrspur, rammte mein Heck, fiel um und verletzte sich. Ich war natürlich völlig unschuldig, schließlich stand ich schon mindestens 15 Sekunden genau dort, wo ich zu stehen habe, wenn ich einer Person im Kreisel Vorfahrt gewähren muss. Die herbeigerufene Polizei versuchte natürlich auch sofort mir zu erklären, dass ich ein Schuldeingeständnis unterschreiben soll (was ich natürlich nicht machte).

Meine Versicherung teilte mir dann mit, dass ich - sollte es zu einem Prozess kommen - automatisch mindestens 25% Schuld bekommen werde, egal ob ich Schuld habe oder nicht, egal ob ich dieses Schreiben unterschrieben hätte oder nicht. Hintergrund ist, dass Autofahrer im Gegensatz zu Radfahrern ihr Fortbewegungsmittel immer versichert haben, und es somit eine Versicherung gibt, die man zur Schadensbegleichung heranziehen kann. So muss nicht der Staat am Ende zahlen oder der Radfahrer finanziell in den Ruin getrieben werden. Auch zahlt dann natürlich meine Versicherung für gesundheitliche Schäden, die sich Nichtversicherte bei Unfällen mit Versicherten zuziehen (Krankenhausaufenthalt, Reha, etc., kosmetische Operationen, etc. etc.) Schuld interessiert da niemanden. Da geht es nur darum, die Kosten auf jemanden (meine Versicherung) abzuwälzen.

Nicht ganz passend zum Thema, aber die Schuldfrage wird jetzt schon jetzt sehr gern ausgehebelt, wenn es ums Geld geht.

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