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  • ScharfGeschnitten

mehr als 1000 Beiträge seit 05.01.2023

Strategisches Agieren vers. taktische Notwendigkeiten

Es mag sein, dass die Amis nicht Zweiter sein können und ihr Agieren nach Außen hin wie das eines Pausenhofbullis erscheint. Tatsächlich ist ihr Agieren seit mindestens 100 Jahren ausgesprochen überlegt und strategisch. Das fing mit dem Kolonialkrieg gegen Spanien an, ging weiter mit dem 1. Weltkrieg, an dessen Ende ihnen von Großbritannien der Status einer gleichberechtigten Seemacht zugestanden wurde und gipfelte im Status einer Supermacht nach WKII bzw. den der alleinigen Supermacht ab 1990. Diesen Status wollen sie nicht verlieren. An dieser Stelle kommen momentan die ganzen Think Tanks ins Spiel, die auf Weg ins New American Century Handlungsoptionen aufzeigen; beispielsweise die Chip- Sanktionen gegen China oder halt auch die Möglichkeit China in einen Krieg gegen Taiwan zu verwickeln.
Dies wäre strategisch aus Sicht der New Century Guys sehr sinnvoll, könnte man auf diese Weise doch die westlichen Märkte sehr wirkungsvoll von China abtrennen. Nur dürfte es momentan aus finanziellen Gründen taktisch nicht durchführbar sein. Klar ist, dieser Krieg würde eine Inflation auslösen, wie sie keiner von uns zu Lebzeiten bereits erlebt hat. Inflation bekämpft man mit Zinsanstieg. Die Zinsen liegen jetzt schon bei 5% in den USA. Deutlich mehr können sich die USA nicht leisten. Auch ist sicherlich nicht die klügste Idee mit einer Staatsverschuldung von 117% BIP in einen Weltkrieg zu gehen, zumal der wichtigste Verbündete mit über 200% verschuldet ist. Unter diesen finanziellen Voraussetzungen wäre man auf einen schnellen Sieg angewiesen. Und der ist gegen Chinas Flotte und Luftwaffe bereits jetzt nicht mehr sicher.

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