Ich musste damals in den 1990ern sehr viel Geld ausgeben, um an Infos zu aktuellen IT-/Games-Themen zu bekommen. Gab's näml. nur als Zeitschriften, wo ich dann auch noch jedes Mal in den Laden rennen musste, wenn ich kein Abo hatte.
Habe dann ab ca. Mitte der 1990er für Internet daheim(!) mit erst 14,4, später bis zu 64kbit/s umgerechnet mit durchschn. Inflation ca. 0,025EUR/min(!) gezahlt. Zunächst galt dieser Tarif nur ab 21h (zusätzl. zur Grundgebühr auch an den ISP im Nahbereich). Man musste also genau überlegen was man macht, weil teuer und trotzdem war es langsam.
Wenn ich in der Klasse davon erzählt habe, was man mit dem Internet alles tolles machen kann, wurde ich insb. von den Mädels ausgelacht - von denen heute die meisten vermutl. ohne Internet unterwegs(!) schnell Entzugserscheinungen kriegen, während ich oft nur mit einem ausgeschalteten Dumbphone unterwegs bin.
Wenn der Bus zu spät war, habe ich das erst gewusst, wenn ich an der Bushaltestelle stand und er nicht kam. Konnte das nicht ganz einfach von einem fast beliebigen Punkt in Deutschland im Internet anschauen.
Leute die Musik und Filme aus dem Netz holen wollten, wurden selbst zu DSL-Zeiten und obwohl es keine brauchbaren Kauf-Portale war wie (potenzielle) Verbrecher behandelt, selbst wenn sie die Sachen auf Discs gekauft haben (siehe z. B. Sony-Rootkit oder dass Backups bzw. Umkonvertierungen für Geräte die keine Discs lesen konnten massiv erschwert wurde - und zieml. schnell doch geknackt wurde).
Heute gibt's auch zu allen mögl. schulischen Themen toll gemachte "Nachhilfe-Videos" wo man nicht mal Zahlungsmittel hinterlegen muss.
Dass einzige, worum ich Jugendliche heute nicht beneide: Den hohen Idiotenanteil unter den heutigen Eltern von Jugendlichen - wozu zugegebenermaßen auch meine Generation gehört.
Selbst bei uns in der Lokalzeitung liest man immer wieder was in der Art von :
- Kleinkind rennt in öffentl. Halfpipe wo gerade jmd. rumfährt, bei der Notbremsung stürzt und dann noch von der Mutter blöd angemacht wird.
- Kind bricht sich in Indoor-Spielplatz den Arm, weil es mit einem Kind zusammenstößt, was eine normale Rutsche runtergeruscht ist -> Eltern versucht mit bekloppten Argumenten Geld aus der Situation zu schinden.
- Die immer niedrigeren Tempolimits, weil die Eltern immer fauler werden den Kindern Verkehrsregeln beizubringen und mit ihnen z. B. auf dem Weg in den Kiga/Schule zu üben.
- Und auch dass ihnen viele Sachen verboten werden wg. "Sicherheit", wodurch das Interesse z. B. an Naturwissenschaften z. T. massiv leidet, weil man viel beeindruckendes nicht mehr ausprobieren darf, weil irgendwann mal irgendein grob dämlicher Idiot sich verletzt hat...
notting
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