Maschinen an sich generieren in einer Marktwirtschaft keinen nennenswerten Mehrwert. Soviel sollte man von 250 Jahren Wirtschaftswissenschaften schon mitbekommen haben. Ohne Mehrwert kein Gewinn, und ohne Gewinn keine Steuern. Mit Gewinn übrigens auch keine Steuern, siehe Amazon Prime. Die sitzen jetzt glaube ich in der EU in Luxemburg und zahlen wahrscheinlich weniger Steuern als ich. Der Gewinn von Amazon Prime wird grösstenteils durch die Ausbeutung von Lagerarbeitern und Auslieferungsfahrern geschaffen, sowie von Idioten, die Provisionen oder die Amazon Prime Steuern an Amazon entrichten. Amazon hat übrigens Lobbyisten in der EU. Die Lagerarbeiter eher nicht. Der kackdreiste Egoismus der Lagerarbeiter von Amazon wird also in dieser "Demokratie" überhaupt nicht repräsentiert, wenn die das nicht selbst hinbekommen. Das Kernprinzip des Repräsentativismus ist ja gerade, dass Interessengruppen ihre eigenen Interessen vertreten (lassen) und diese dann entsprechend der realen Machtverhältnisse parlamentarisch verhandelt und damit ausgeglichen werden. Folglich ist es extrem naiv, unpolitisch und undemokratisch, von Leuten zu verlangen, dass sie in gesellschaftlichen Zusammenhängen denken, ohne ihre eigenen Interessen dabei zu vertreten. Demokratie ohne Konflikt ist ebensowenig zu haben wie Demokratie ohne Konsens. Ob es allerdings Demokratie ist, wenn nur eine Klasse - die bürgerliche - ihre Interessen in der Praxis durchsetzen kann, das ist noch mal eine andere Frage. Wer also behauptet, dass es keinen Unterschied mehr zwischen Links und Rechts gibt, ist entweder reich und klug, oder arm und dumm.