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  • Guano-User

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2007

Wenn jemand 40 Jahre 15% einzahlt, …

… um dann 20 Jahre 60% zu bekommen, muss dann halt jemand, der 45 Jahre 20% einzahlt, im Anschluss 25 Jahre auf 72% kommen. Darin sind schon 10 Jahre höhere Lebenserwartung einkalkuliert.

Das Argument, dass die Leute damals mehr Stunden gearbeitet haben, hat mit dem prozentualen Rentenniveau nichts zu tun. Wer mehr Stunden arbeitet, bekommt mehr Stunden ausgezahlt (zumindest sollte es so sein), zahlt mehr in die Rentenkasse ein und bekommt daher später auch bei gleichem Rentenniveau mehr ausgezahlt.

Da die Rentenformel immer nur für vielleicht 1,5 Legislaturperioden kalkuliert war, hat man nie daran gedacht, dass eine Rechnung mit einer höheren Geburts- als Todesrate irgendwann dazu führen würde, dass es in Deutschland ziemlich eng zugehen könnte und dass diese Leute auch Ressourcen verbrauchen (nicht nur Atomstrom). Vermutlich hat man damals sowieso nicht geglaubt, dass die BRD im Jahr 2000 noch existieren würde, oder man hat geglaubt, dass weitere Bundesbürger irgendwo Land (z.B. auf der Venus) besiedeln würden.

Übrigens hat Norbert Blüm damals gesagt: "Die Rente ist sicher!". Er hat weder behauptet, in welcher Höhe diese sicher war, noch hat er behauptet, dass diese in damaligen Zukunft sicher gewesen sein wird.

Im Grunde bedarf es eines vollkommen neuen Modells ohne Rente, Pension, Arbeitslosengeld etc. und entsprechender Zwangsversicherungen, aber dafür mit Bürgergeld und eventuell Aufenthaltsgeld (Björnd Höcke wollte m.W. nur Deutschen, die in Deutschland leben, ein Bürgergeld zukommen lassen), Kindergeld bis zum zweiten Kind und privater Zusatzvorsorge. Da aber schon diverse Leute in die entsprechenden Versicherungen eingezahlt haben und mehr als 2 Kinder in die Welt gesetzt haben, bedarf es auch hier längerer Übergangszeiten. Private Vorsorge bedeutet, dass wenn man nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben nicht in etwa auf Hartz-IV-Niveau herumkrebsen möchte, man rund in Höhe von 24.000 EURO je zusätzliche 100 EURO mehr in Monat für 20 Jahre vorgesorgt haben muss. Liegt der eigene Lebensstandard monatlich 1000 EURO oberhalb dessen, was der Staat ermöglicht, und rechnet man mit weiteren 30 Jahren Lebenszeit nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben, muss man dem entsprechend 360.000 EURO bevorraten.

Ich bin gegen eine Reichensteuer. Man muss für die Zukunft dafür sorgen, dass die Kluft zwischen Arm und Reich wieder enger wird. Das geht z.B. über diverse Umverteilungen (z.B. bei Vererbungen). Zur Not wird beim Erbe die Firma für den Erben mit einer Hypothek belastet, die innerhalb mehrerer Jahre abgezahlt werden sollte, damit die komplette Firma wieder in privater Hand ist. So lange die Firma mit einer Hypothek belastet ist, kassiert entsprechend Einnahmen, Gewinne und prozentualer Höhe der (Rest-/Gesamt-)Hypothek die Allgemeinheit. Stirbt dieser Erbe zuvor, bekommt dessen Erbe den Rest zusätzlich zu seiner Hypothek hinzu. Die einfache Hypothek sollte aber in einem gesunden Markt abbezahlbar sein. Theoretisch könnte der Erbe (im gleichem Markt) von seinen Einnahmen und Gewinnen eine eigene Firma aufbauen. Gnade ihm aber Gott, wenn er absichtlich die mit einer Hypothek belastete Firma in den Ruin laufen lässt, um weniger Abgaben für die Allgemeinheit zahlen zu müssen.

Es gibt Leute, die ungern (mehr) Abgaben zahlen, damit andere Leute, die keine Lust haben, zu arbeiten, auch an Geld kommen. Ich zahle gerne solche Abgaben, damit Leute, die arbeiten oder nicht arbeiten können, aber weniger als ich verdienen, auch gut leben können.

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