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Re: Theorie und Praxis

Emrymer schrieb am 02.02.2024 10:45:

Ich habe in meiner relativ direkten Verwandschaft jemanden, der wegen Fimose "beschnitten" wurde. Nicht als ganz kleines Kind, aber früh. Von "bestialischen Schmerzen" war in dem Zusammenhang nicht die Rede, weder im Rahmen der OP noch im Nachklapp. Der junge Mann klagt mW auch heute nicht über Probleme.

Insofern scheinen mir da gewisse Dikrepanzen zwischen der Theorie "bestialischer Schmerzen" und der Praxis einer problemlosen OP ohne gesundheitliche Folgeschäden vorzuliegen?

Irrelevant, da unter Betäubung und mit medizinische Indikation, also notwendig. Wobei bei Phimosen viel zu schnell zur OP geraten wird. An meinen Sohn wollte man auch schnippeln, was ich verhindert habe. Er hat heute keine Probleme.

Der Focus schreibt zum Thema:

„Im Gegensatz dazu wird jedoch bei der religiösen Beschneidung in der Regel auf die Betäubung verzichtet und sie wird auch nicht von einem Mediziner durchgeführt“, sagt Wolfgang Bühmann. Bei den Muslimen ist der Junge bis zu 13 Jahre alt, im Judentum ist es üblich, dass er acht Tage alt ist. Dabei herrscht oft die Meinung, dass Säuglinge keinen Schmerz spüren. „Das stimmt nicht, das ist wissenschaftlich falsch. Babys nehmen Schmerz selbstverständlich wahr“, stellt Wolfgang Bühmann klar. „Die Senkung der Sauerstoffwerte im Blut, der Anstieg des Stresshormons Cortisol und der psychische Rückzug des Säuglings sind neben dem Schreien sichere, objektive Zeichen der Schmerzempfindung.“ Die ohne Betäubung und von Laien durchgeführte Beschneidung ist eine unnötige Belastung und kann für das Kind durchaus ein anhaltendes seelisches Trauma bedeuten. Sicher könne sich ein Kind später nicht daran erinnern, was es als Säugling da erleben musste, doch im Unterbewusstsein sei das abgespeichert.

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