Ob das auch wirklich klappen koennte ?
Wenn man das derzeitige ("natuerliche") Genom schrittweise ersetzt,
duerften die Chancen nicht schlecht stehen, dass die Viren
evolutionaer mithalten koennen. E. Coli hat rund 4 Mio. Basenpaare,
Viren gibt's bereits ab wenigen tausend. Bei gerade mal 321 UAG/TAG
muessten viele einfachere Viren nur sehr geringfuegig mutieren, um
sich anzupassen. Der Schwierigkeitsgrad wuerde bei haeufigeren Codons
zunehmen, allerdings sowohl fuer die Viren als auch fuer die
Biologen.
Wuerde man das Experiment mit ausreichend grossen Spruengen
veranstalten, dass die Viren tatsaechlich abgehaengt werden, blieben
ihnen nicht transformierte Menschen und Tiere als Wirte. Viele Viren
befallen Menschen ohnehin eher als Nebenprodukt, sind also auf den
Menschen fuer ihre Vermehrung und Verbreitung nicht angewiesen. Die
Viren waeren also weiterhin vorhanden und haetten Zeit, neue Attacken
zu versuchen.
Entsprechend transformierte Menschen waeren uebrigens wohl auch
genetisch inkompatibel zum Rest. Ein Problem waeren auch teilweise
transformierte Populationen. Sie wuerden nicht nur fuer die Viren
eine geringere Huerde darstellen, sondern waeren womoeglich auch
untereinander inkompatibel.
Ueber eine zunehmende Erosion des Immunsystems muesste man sich
allerdings vorerst wohl kaum Gedanken machen - auch jetzt sterben
zumindest in Industrienationen nur vergleichsweise wenige Leute vor
oder innerhalb des reproduktiven Alters an Viren, der Selektionsdruck
ist also bereits heute sehr gering. (*)
(*) In diesem Zusammenhang waere es eigentlich sinnvoll, allen
Menschen, die eine ohne die Hilfe aufwendiger moderner Medizin
katastrophale Krankheit durchlebt haben, eine Sterilisierung
nahezulegen. Letztendlich evolutionieren wir in Richtung einer
totalen Abhaengigkeit von der Pharmaindustrie. Leider ist das noch
ein Tabuthema.
Und selbst wenn alles klappt, stellt sich die Frage, wie lange es
dauern wuerde, bis "transformierte" Viren neu entstehen. Die
Infrastruktur stellen die Zellen ja weiterhin bereit, und diese
Infrastruktur waere bereits vollstaendig kompatibel zur
"Transformation".
Die derzeitigen Theorien zur Entstehung von Viren lassen so ziemlich
jede Prognose von "nie" (falls sie in der hypothetischen RNA-Welt
entstanden) bis "recht bald" (falls sie Abfallprodukte zellulaerer
DNA sind) zu.
- Werner
Wenn man das derzeitige ("natuerliche") Genom schrittweise ersetzt,
duerften die Chancen nicht schlecht stehen, dass die Viren
evolutionaer mithalten koennen. E. Coli hat rund 4 Mio. Basenpaare,
Viren gibt's bereits ab wenigen tausend. Bei gerade mal 321 UAG/TAG
muessten viele einfachere Viren nur sehr geringfuegig mutieren, um
sich anzupassen. Der Schwierigkeitsgrad wuerde bei haeufigeren Codons
zunehmen, allerdings sowohl fuer die Viren als auch fuer die
Biologen.
Wuerde man das Experiment mit ausreichend grossen Spruengen
veranstalten, dass die Viren tatsaechlich abgehaengt werden, blieben
ihnen nicht transformierte Menschen und Tiere als Wirte. Viele Viren
befallen Menschen ohnehin eher als Nebenprodukt, sind also auf den
Menschen fuer ihre Vermehrung und Verbreitung nicht angewiesen. Die
Viren waeren also weiterhin vorhanden und haetten Zeit, neue Attacken
zu versuchen.
Entsprechend transformierte Menschen waeren uebrigens wohl auch
genetisch inkompatibel zum Rest. Ein Problem waeren auch teilweise
transformierte Populationen. Sie wuerden nicht nur fuer die Viren
eine geringere Huerde darstellen, sondern waeren womoeglich auch
untereinander inkompatibel.
Ueber eine zunehmende Erosion des Immunsystems muesste man sich
allerdings vorerst wohl kaum Gedanken machen - auch jetzt sterben
zumindest in Industrienationen nur vergleichsweise wenige Leute vor
oder innerhalb des reproduktiven Alters an Viren, der Selektionsdruck
ist also bereits heute sehr gering. (*)
(*) In diesem Zusammenhang waere es eigentlich sinnvoll, allen
Menschen, die eine ohne die Hilfe aufwendiger moderner Medizin
katastrophale Krankheit durchlebt haben, eine Sterilisierung
nahezulegen. Letztendlich evolutionieren wir in Richtung einer
totalen Abhaengigkeit von der Pharmaindustrie. Leider ist das noch
ein Tabuthema.
Und selbst wenn alles klappt, stellt sich die Frage, wie lange es
dauern wuerde, bis "transformierte" Viren neu entstehen. Die
Infrastruktur stellen die Zellen ja weiterhin bereit, und diese
Infrastruktur waere bereits vollstaendig kompatibel zur
"Transformation".
Die derzeitigen Theorien zur Entstehung von Viren lassen so ziemlich
jede Prognose von "nie" (falls sie in der hypothetischen RNA-Welt
entstanden) bis "recht bald" (falls sie Abfallprodukte zellulaerer
DNA sind) zu.
- Werner