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mehr als 1000 Beiträge seit 07.01.2000

rote rosen vor schwarzweißem hintergrund

Hans Thomas schrieb am 23. August 2007 0:39

> In der aufgeheizten Stimmung zwischen "nichts zu verbergen" und "ich
> will nicht gläsern werden" ist es momentan kaum mehr Möglich,
> Zwischentöne zu vernehmen.

war es jemals einfach, zwischentöne wahrzunehmen?

...

> Es ist also, egal ob jetzt in diesem speziellen Fall oder auch in
> anderen, kaum mehr möglich, überhaupt sachlich zu diskutieren

ist das ein hinreichender grund, das sachliche diskutieren
einzustellen?
oder ist es nicht vielmehr ein zwingender grund, die sachdiskussion
durch sachliche diskussionsbeiträge zu fördern?

> Die heutige Zeit hat längst ihre Zwischentöne verloren und
> sowohl die eine als auch die andere Seite agiert oft nur noch mit
> plumpen Verallgemeinerungen, Diffamierungen, Verletzungen usw - all
> dies im Dienste der guten Sache.

es ist nie so leicht und so risikoarm (insbesondere für weniger
begüterte) gewesen wie in der heutigen zeit, seine wohlabgewogenen
zwischentöne zu verbreiten.

> So wird es oft so dargestellt als seien lediglich diese zwei Begriffe
> ausreichend um schon verfolgt zu werden, ohne dass der Rest bedacht
> wird. Obgleich mir nicht klar ist inwiefern diese Begriffe ausreichen
> um eine Überwachung genehmigt zu bekommen, ist mir aber auch
> (mittlerweile, wenn auch spät) klar, dass über all das, was auch hier
> im Artikel erwähnt, zu viel Unklarheit besteht. Zumal ja auch die
> Bundesanwaltschaft sagte, dass es nicht nur um diese zwei Begriffe
> ging.

ich mache jetzt metadiskussion; nur deswegen gehe ich darauf nicht
ein.

> Ich halte das Verfahren nach bisheriger Informationslage für nicht
> nachvollziehbar, Fakt ist aber auch, dass beide Seiten, also sowohl
> Bundesanwaltschaft als auch Clemm, mauern bzw. sehr selektiv
> vorgehen.

das ist nichts neues. es gibt große literatur zu diesem thema.

> Aber eine Reflektion darüber wird schnell als Naivität abgetan oder -
> siehe oben - man gilt als gekauft.

egal, was du schreibst - es wird immer pro und contra geben. (falls
nicht, ist etwas faul.)
daraus jedoch den schluß zu ziehen, die klappe - und insbesondere
nuancierte überlegungen - halten zu müssen, halte ich nicht für
konstruktiv.

> Ein Problem, welches man
> letztendlich bei fast allen aktuellen Themen in Foren, Mailinglisten
> usw. sieht.

ich nenne das nicht "problem". ich nenne das "leben".

> Von beiden Seiten wird versucht, die "in der Mitte
> stehenden" sozusagen auf die eigene Seite zu zerren und auch vor
> Diffamierungen, Denunziation oder subtilen Anfeindungen wird nicht
> halt gemacht.

das ist kein alleinstellungsmerkmal der "mitte" (was auch immer das
sein mag).
das einzige alleinstellungsmerkmal der "mitte" ist ihr anspruch, als
mitte eine irgendwie ausgezeichnete position einzunehmen.

> So wird wohl auch diesem Artikel schnell Verharmlosung
> vorgeworfen werden wie auch bei einem Artikel (war es der selbe
> Autor?) zum Thema "Kasernierung von Arbeitslosen".

jedem artikel wird irgendetwas vorgeworfen werden.
es ist deine sache, welche vorwürfe du vorziehst.
keine vorwürfe - das gibt es nicht. schon gar nicht, wenn du nichts
schreibst. :)

> In einer Welt von Schwarz und Weiß, in der jeder sich für den Guten
> hält und den anderen für den Bösen, ist für Verständnis oder für
> Sachlichkeit kein Platz mehr. Schade, sehr sehr schade.

habe ich das richtig verstanden: weil nur noch schwarz und weiß
wahrgenommen wird, verzichtet bunt darauf, in erscheinung zu treten?
naja, zum glück kenne ich da andere gewächse. die empfinden einen
schwarzweißen hintergrund als optimal für ihren auftritt.

> (meine jüngsten Ausflüge ins reale Leben bestätigten mir, dass ich
> bisher gut daran tat, dieses zu meiden --- das virtuelle wird dem
> bald folgen, so dass letzen Endes dann das mir eigene gedankliche
> Leben bleibt. Es wird angenehm werden)

ok, annehmlichkeiten sind kaum intersubjektivierbar.

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