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  • Harald12321

101 Beiträge seit 18.09.2012

Re: Die Mär vom Monsanto-Monopol

> Es ist verwerflich ein Patent auf Saatgut haben zu wollen!
> Willst Du das nicht verstehen?

Ich verstehe das in der Tat nicht.
Mit dem Sortenschutz auf Saatgut ist die westliche Welt (im Vergleich
zu vielen Entwicklungsländern, die sowas nicht haben) seit hundert
Jahren gut gefahren.
Z.B. tauchen immer wieder mal neue Krankheiten auf, die eben nur
durch die Züchtung neuer Sorten in den Griff zu bekommen sind, siehe
z.B. hier:
http://www.proplanta.de/Gerste/Gelbmosaikviren-der-Wintergerste-Viros
en-Krankheiten-Gerste_Pflanze1162977213.html

Ob solche Weiterentwicklungen unter dem Namen "Sortenschutz" oder
"Patent" läuft, ist einerlei - irgendwie müssen die Züchter dafür
bezahlt werden.
Das könnte man natürlich alles in die Hände des Staates legen - aber
was dabei herauskommt, hat man im ehemaligen Ostblock gesehen :-(

> Und wird dann von einem neuen ersetzt -> Arzneimitt.
> Ob die anderen Hersteller dann noch da sind, und ob sie
> ohne Zahlung von Lizenzgebühren überhaupt noch etwas herstellen
> können ist doch die Frage. Wir sind doch erst am Anfang.

Wir sind nicht "am Anfang". Wir sind mittendrin. Monsantos erste
"Roundup-Ready"-Patente wurden vor knapp zwanzig Jahren erteilt und
laufen demnächst aus.
Diese auslafenden Patente können nicht einfach durch ein neues Patent
ersetzt werden.
Konkurrierende Züchter (ja, die haben diese zwanzig Jahre überlebt!)
werden dann ebenfalls Roundup-Ready anbieten und müssen dann KEINE
Lizenzgebühren dafür bezahlen.
Ob das nun "gut" oder "schlecht" ist, wenn jeder Züchter
Roundup-Ready-Saatgut auf den Markt bringen kann, ist eine andere
Thematik. Das ist aber kein Argument gegen das Patentwesen bei
Saatgut.

> Seit dem es nur noch unreife, immergrüne Weintrauben ganzjährig
> zu kaufen gibt, ist vieles möglich;-)

Keine Ahnung, ich habe meinen eigenen Weinstock - ganz ohne GVO. Die
Gärtnerei, in der der vermehrt wurde, musste aber sicher auch
irgendwelche Gebühren an den Züchter dieser Sorte bezahlen ;-)

> Ein im Urwald gefundenes Kraut zum Patent anmelden ist doch
> wohl noch gerissener und unverschämt! Schlimmste Mafia!

Das wäre in der Tat unverschämt. Wer macht denn sowas? Und welches
Patentamt erteilt ein solches Patent?

> > > Vor 50 Jahren gab es in DE auch mindestens noch mehr als 100
> > > Spinnereien/Webereien und Hersteller von Bekleidung.
> > Aber dennoch haben es die mittlerweile in Asien konzentrierten
> > Textilhersteller nicht geschafft, KIK und Co ihre Preisvorstellungen
> > aufzudrücken ;-)
> Bei KIK etc wirst Du keine Bekleidung finden die DE 
> hergestellt wurde. Die verkaufen nur die in Asien 
> hergestellten Sachen. Übrigens, es sind die Label-Marken
> die uns die Preise aufdrücken, nicht die Fernosthersteller.
> Ich würde gerne mal die Kalkulation der Preise kennen.

Eben, Dein Vergleich "vor 50 Jahren..." hinkt. Du kannst
Saatgutzüchter nicht mit Textilherstellern vergleichen.

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