Ammerländer schrieb am 24.05.2024 10:22:
schlamutzelnase schrieb am 24.05.2024 09:57:
Franzose wird man per Geburt, ius soli.
Ansonsten hat das Ganze in puncto Vergleichbarkeit eher etwas mit dem Konflikt Frankreich/Algerien zu tun als mit dem dem Ausländerwahlrecht in Deutschland.
Sie haben Recht, dass es mit dem Ausländerwahlrecht nichts zu tun hat.
Aber der Vergleich mit Algerien passt auch nicht ganz. Algerien war Teil Frankreichs, Neukaledonien war eine Kolonie. Algerien ist jetzt ein unabhängiger Staat, Neukaledonien ist heute ein Teil Frankreichs.
In beiden Fällen gab es eine herrschende Schicht, die aus der "Metropole" kamen und die "Eingeborenen", die beherrscht wurden. In Algerien hat man die herrschende Schicht hinausgeworfen. In Neukaledonien beherrscht sie immer noch die Wirtschaft, wird aber in ihren politischen Rechten zum Teil (Wahlrecht bei Referenden) diskriminiert.
Jetzt soll die Diskriminierung etwas gelockert werden (nach 10 Jahren darf man mit abstimmen). Die Unabhängigkeitsbefürworter, die bisher alle Referenden verloren haben, sehen dann keine Chance mehr für die Unabhängigkeit.
Die Gegner der Unabhängigkeit sehen für sich und das Land keine Zukunft im Falle einer Unabhängigkeit.
Doch das passt schon, denn Algerien war anfangs auch eine französische Kolonie. Die einheimische Bevölkerung wurde enteignet, 1848 wurden Teile Algeriens franz. Departments, also annektiert. Für die einheimische Bevölkerung galt, wie in anderen Kolonien auch, eine Sondergerichtsbarkeit. Die eingeborenen Algerier waren keine gleichberechtigten franz. Staatsbürger.
Äußere Formen mögen sich von Fall zu Fall unterscheiden, das Wesen ist aber gleich.