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  • TecDoc

mehr als 1000 Beiträge seit 17.05.2004

Artikel von einem, der es nicht besser versteht ...

Wenn  "Miele deklariert [...] Waschmaschinen [...] seien auf eine
Lebensdauer 
von 20 Jahren oder 10.000 Betriebsstunden ausgelegt."

... dann heisst das doch nicht, daß diese Maschinen tatsächlich so
lange halten! Miele würde das auch niemals als Lebensdauer angeben.

Man muss schon etwas technikfern sein, um sich solche Angaben als
realitätsnah anzunehmen, oder zum Gegenstand von Politik zu machen.

Die Lebensdauer eines Gerätes ist von so vielen Faktoren abhängig,
wie Nutzungsbedingungen, Nutzerverhalten, usw., daß o.g. Deklaration
in der Praxis höchstens tendenzmäßig etwas aussagen.

Nicht mal rein technisch, unter Laborbedingungen, sind das genaue
Deklarationen.
Zum einen kann die Haltbarkeit eines einzelnen Teiles für eine ganze
Serie immer nur statistisch vorhergesagt werden - genau oder präzise
ist das nie, kann es nicht sein. 
Es wird ausserdem nur ausgesagt, daß jedes einzeine Bauteil
-ungefähr- so lange halten könnte. 
Was aber weiter noch lange nicht bedeutet, daß all die tausende
Bauteile einer Waschmaschine im Zusammenspiel auch so lange halten,
denn natürlich beeinflussen diese Teile sich gegeneinander.

Kurz: Deklarationen zur Lebensdauer wie oben von Miele müssen
technisch qualifiziert interpretiert werden. Das kann der
durchschnittliche Verbraucher nicht.
Und der Autor des Artikels offenbar auch nicht.

Deshalb lassen sich auf der Basis solcher Deklarationen keine
nachvollziehbare Angaben für den Verbraucher erstellen, und
dementsprechend unsinnig wären entsprechende politische Forderungen.

Aber man sieht ja, woher es kommt

Andere Mythen der Obsoleszenz-Diskussion wie "Langlebigkeit ist
grundsätzlich gut" oder "reparieren ist besser als neu kaufen" lasse
ich hier mal aussen vor.

Gruss,
    TecDoc


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