rip van winkle schrieb am 9. November 2015 17:12
> Grundsätzlich spricht nichts gegen eine erwartete
> Lebensdauerberechnung.
Man sollte sich aber dessen bewußt sein, daß die ermittelten Daten
nur statistische Werte sind, man also keinerlei Rückschlüsse auf das
einzelne Produkt ziehen kann, das man sich kauft. Stichwort
Badewannenkurve. Abgesehen davon, daß solche Daten zu Beginn eines
Produktionszyklus noch nicht vorliegen. Ich bin leider nicht Fachmann
genug, um einschätzen zu können, ob man solche
Lebensdauerberechnungen überhaupt durchführen kann, bevor das Produkt
in Serie gegangen ist.
> Warum auch sollte ich ein 200€ Lager in einen
> Mixer reinwerfen um eine 100jährige Haltbarkeit zu erreichen?
Oder Geld in eine LED- bestückte Lampe investieren, die angeblich
50000 Stunden durchhält?
> Schlussendlich läuft es immer darauf hinaus wie sehr man der
> jeweiligen Firma vertraut. Die Komponenten sind letztendlich so
> komplex dass eine Übersicht darüber, wenn überhaupt, nur mehr der
> Hersteller hat.
Und das Vertrauen kann gründlich in die Hose gehen, wie das Beispiel
VW zeigt.
> Meine persönliche Einschätzung:
> Letztendlich zählt es welchen Ruf eine Firma erreichen will. Gewisse
> Firmen wollen bei uns Marktanteile erobern, dies machen die entweder
> durch einen günstigen Preis (wenig Arbeit, wenig Marge, kurzfristiger
> Gewinn, langfristig neuer Name) oder versuchen sich einen guten Ruf
> (viel Marge, viel Aufwand, kurzfristiger Verlust, langfristiger
> Gewinn) zu erarbeiten. (Toyota in den 80ern, Hyundai heute)
> Andere wollen den Ruf behalten.
> Eine Miele z.B. baut auch "Premium" (Hasse dieses Wort), nur hat dort
> jemand erkannt dass keine Hausfrau mehr eine fünffach überteuerte
> Waschmaschine kaufen wird wenn diese sich negativ bemerkbar macht.
> Bosch z.B. macht bei deren Elektrowerkzeugen die Profilinie (Blau =
> Gut) und die Baumarktqualität (Grün = Nicht so gut)
> Eine VW z.B. hat sich auf dem Ruf ausgeruht (tsi steuerkette anyone?)
> und produziert m.E. imageorientierte Leasingfahrzeuge.
Kaufentscheidungen werden in der Mehrheit der Fälle nicht durch
rationale Überlegungen, sondern vor allem durch emotionale und nicht
selten sogar durch irrationale Erwägungen getroffen. Behaupte ich
zumindest. Wäre dem nicht so - die Werbeindustrie könnte einpacken.
> Grundsätzlich spricht nichts gegen eine erwartete
> Lebensdauerberechnung.
Man sollte sich aber dessen bewußt sein, daß die ermittelten Daten
nur statistische Werte sind, man also keinerlei Rückschlüsse auf das
einzelne Produkt ziehen kann, das man sich kauft. Stichwort
Badewannenkurve. Abgesehen davon, daß solche Daten zu Beginn eines
Produktionszyklus noch nicht vorliegen. Ich bin leider nicht Fachmann
genug, um einschätzen zu können, ob man solche
Lebensdauerberechnungen überhaupt durchführen kann, bevor das Produkt
in Serie gegangen ist.
> Warum auch sollte ich ein 200€ Lager in einen
> Mixer reinwerfen um eine 100jährige Haltbarkeit zu erreichen?
Oder Geld in eine LED- bestückte Lampe investieren, die angeblich
50000 Stunden durchhält?
> Schlussendlich läuft es immer darauf hinaus wie sehr man der
> jeweiligen Firma vertraut. Die Komponenten sind letztendlich so
> komplex dass eine Übersicht darüber, wenn überhaupt, nur mehr der
> Hersteller hat.
Und das Vertrauen kann gründlich in die Hose gehen, wie das Beispiel
VW zeigt.
> Meine persönliche Einschätzung:
> Letztendlich zählt es welchen Ruf eine Firma erreichen will. Gewisse
> Firmen wollen bei uns Marktanteile erobern, dies machen die entweder
> durch einen günstigen Preis (wenig Arbeit, wenig Marge, kurzfristiger
> Gewinn, langfristig neuer Name) oder versuchen sich einen guten Ruf
> (viel Marge, viel Aufwand, kurzfristiger Verlust, langfristiger
> Gewinn) zu erarbeiten. (Toyota in den 80ern, Hyundai heute)
> Andere wollen den Ruf behalten.
> Eine Miele z.B. baut auch "Premium" (Hasse dieses Wort), nur hat dort
> jemand erkannt dass keine Hausfrau mehr eine fünffach überteuerte
> Waschmaschine kaufen wird wenn diese sich negativ bemerkbar macht.
> Bosch z.B. macht bei deren Elektrowerkzeugen die Profilinie (Blau =
> Gut) und die Baumarktqualität (Grün = Nicht so gut)
> Eine VW z.B. hat sich auf dem Ruf ausgeruht (tsi steuerkette anyone?)
> und produziert m.E. imageorientierte Leasingfahrzeuge.
Kaufentscheidungen werden in der Mehrheit der Fälle nicht durch
rationale Überlegungen, sondern vor allem durch emotionale und nicht
selten sogar durch irrationale Erwägungen getroffen. Behaupte ich
zumindest. Wäre dem nicht so - die Werbeindustrie könnte einpacken.