logiko schrieb am 16.12.2021 13:31:
szul schrieb am 16.12.2021 12:34:
Aber wenn man die aktuellen Maßnahmen mit dem Holocaust vergleicht,
dann leugnet man doch gerade den Holocaust als solchen.Außer man will damit ausdrücken,
dass Ungeimpfte in Konzentrationslagern vernichtet werden.
Da dies aber nicht der Fall ist,
drückt man damit also aus, dass der Holocaust lediglich darin Bestand,
das alle (Juden wie Nicht-Juden)
gewisse Abstands- und Hygieneregeln befolgen mussten,
und man als Jude von gewissen Bereichen des öffentlichen Lebens
ausgeschlossen war.Und das ist dann der Punkt, wo es wohl verständlich werden sollte,
dass sich Überlebende des Holocaust verhöhnt vorkommen.Grundsätzlich muss man unterscheiden zwischen dem, was einer sagt und was andere, wie du, daraus schulssfolgern.
Der Vergleichende hat aber die von dir hinein interpretierten Schlussfolgerungen gar nicht gezogen in seinem Vergleich. Die sind nur in deinem Kopf, aber nicht der Text selbst. Was man daraus schlussfolgern könnte oder nicht, ist, wie gesagt, bloßes Feuilleton.
Die Beleidigung oder Leugnung muss objektiv im Text vorliegen. Es hätte da stehen müssen, "den Holocaust gab es nicht" oder "die Opfer bilden sich nur ein, sie sollten vernichtet werden". Steht da aber nicht. Da steht auch nicht, "die Juden wurden nur aus hygienischen Gründen beseitigt". Stände das da, würde ich sagen, dass zumindest nach deutschem Recht, ein Gericht das als kriminell einstufen könnte.
Von Leugnung war ja keine Rede.
Und wer einen solchen Vergleich macht,
der setzt entweder das Jetzt mit dem Damals gleich,
oder das Damals mit dem Jetzt.
Nichts anderes habe ich dargelegt.
Mit dem für uns unpassenden Vergleich, 'die Ungeimpften sind die neuen Juden und deren Verfolger sind Nazis', will er nach meiner Interpretation sagen, 'wir Ungeimpften würden ausgeschlossen und verfolgt, wir wären wehrlose, arme Opfer und unsere Verfolger die Bösewichte' und wir vergleichen uns mit den größten Opfern der jüngeren Menschengeschichte und ihren Verfolgern, den größten Bösewichtern der Neuzeit.
Das nennt man wohl Dramatisierung, die man für demagogisch halten kann. Man könnte auch sagen, der Verurteilte warnt nur davor, dass alles noch viel schlimmer kommen kann, wenn man sich den Anfängen mit all der Hetze und dem geschürten Hass gegen die Ungeimpften nicht erwehrt.
Diese "Dramatisierung" ist eben eine Verhöhnung der Opfer der Nazizeit.
Oder eine sinnfreie Überspitzung der aktuellen Zustände.
Da letzteres aber eben sinnfrei ist,
Thierry Baudet wollte wohl nicht behaupten dass Ungeimpfte in KZ vernichtet werden,
bleibt also nur noch ersteres.
Diese "Dramatisierung" verletzt die Würde der Überlebenden.
In den USA wäre das in Ordnung, da dort die Meinungsfreiheit wichtiger ist.
In Europa (zumindest in den Niederlanden und Deutschland) ist das aber nicht der Fall,
hier steht die Menschenwürde über der Meinungsfreiheit.
Das kannst du anders sehen (Meinungsfreiheit),
ändert aber nichts an der Rechtslage.
Da leibt nur,
eine Grundgesetzänderung anzustreben
oder in die USA auszuwandern.
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article154392812/Deutschland-sollte-sich-ein-Beispiel-an-den-USA-nehmen.html