st.sch. schrieb am 16.12.2021 16:49:
Nicht zu vergessen die Millionen toten deutschen Soldaten die sicher auch nur zum geringsten Teil freiwillig in den Krieg zogen.
Und das sie nicht freiwillig in den Krieg zogen ist ein Verdienst, dem man gedenken soll?
Es geht nicht um einen Verdienst sondern das sie Opfer sind, wie die Juden auch Opfer waren. Die Russen waren auch Opfer, deren Verdienst war noch die Nazis besiegt zu haben. Wobei ich mir sicher bin das wenn die Deutschen die östlichen Grenzen nie überschritten hätten die Russen zuhause geblieben wären.
Deutsche wie Russen wollten zuhause bei ihren Familien und Kindern sein, statt sich im Schützengraben traumatisieren zu lassen und gegenseitig zu erschießen.
An die wird nie mehr öffentlich gedacht. Im kleinen schon, da wurden nach dem Krieg Kränze niedergelegt.
Ostdeutschland ist seit dem Ende der DDR übersät mit Kriegsgräberstätten deutscher Soldaten, mir reicht das als Gedenken.
Die kenne ich nicht.
Nur ein Foto von Opa wo er nach(?) dem Krieg in der Siedlung in einer Art öffentlicher Aktion einen Kranz niederlegte. Gedenken an die Opfer: Freunde, Familie, Nachbarn.
Im Übrigen finde ich es unangemessen das man, seit 1990 mit Schwung begonnen hat überall Weltkriegstote auszugraben, anstatt sie dort ruhen zu lassen wo sie schon 50 Jahre ruhen. Letzteres meint nicht das man dort wo sie liegen nicht an sie erinnern soll, aber Knochenreste auszugraben um sie zentral auf Friedhöfen zu bestatten wo die Kreuz-Reihen mit Lineal ausgerichtet sind finde ich ich >50 Jahre nach dem Krieg unangemessen.
Da stimme ich zu.
Man darf auch die alten Friedhöfe vielleicht wiederverwenden, denn wir haben keinen Platz.
Aber eine Art Gedenkstein, nicht klein, unübersehbar sollte es schon sein. Und schön verteilt im Land, so das die kriegslüsternen jungen heute vielleicht doch mal zum Nachdenken kommen wenn sie alle Nase lang drüber stolpern. Vielleicht aber besser lassen wie es ist, keine modernen Mahnmäler sondern authentisch, schmutzig, ungeschönt.
Wenn man das zentralisiert, hohe Hecke oder Mauer drumrum kann man es nur allzu leicht verdrängen.
Die mit Lineal ausgerichteten Kreuze erinnern mich an amerikanische Kriegsfriedhöfe, diesen Kulturimperialismus sollte man nicht zulassen.
Das waren erstmal alles keine Helden sondern Opfer der gierigen Kapitalisten.