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  • Frank_Drebbin

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Die Gleichsetzung von Kopftuch mit SS-Runen ist schon starker Tobak

Pickwick81 schrieb am 01.02.2018 10:34:

Frank_Drebbin schrieb am 26.01.2018 20:22:

Das Eine STEHT unter Strafe, das Andere nicht.

Dem Threadersteller ging es ja offenkundig darum mit durchaus interessanten Parallelen auf möglichen Änderungsbedarf der Gesetzeslage hinzuweisen und eine dafür nötige Diskussion anzustoßen. In diesem Kontext auf den Status Quo zu verweisen, ergibt absolut keinen Sinn, denn solche Gesetze sind ja keine Naturgesetze, sondern willkürliche Entscheidungen, die beliebig geändert werden können. Muss man sich ja nur mal "Nein heißt Nein" oder auch die "Ehe für alle" angucken.

Was sich der Besorgtenstadl an Gesetzen feucht erträumt, ist bei nicht mal 13% Wähleranteil relativ unwichtig......

Der Verweis auf die AfD ist genau die Form billigen Populismusses, der im Artikel ebenfalls kritisiert wird. Gleichzeitig ist die Behauptung mangelnder Mehrheitsfähigkeit auch viel zu einfach bis hin zu falsch, denn offensichtlich sehen massenhaft Deutsche sehr wohl einen kritischen Zusammenhang zwischen dem Tragen eines Kopftuches und einer politischen Meinungsäußerung, den sie nicht in allen Bereichen des Lebens akzeptieren wollen:

https://www.focus.de/politik/videos/kopftuch-verbot-umfrage-zeigt-jeder-zweite-deutsche-ist-gegen-kopftuecher-an-schulen_id_5490206.html
https://www.n-tv.de/politik/Knappe-Mehrheit-will-Kopftuch-Verbot-article17597756.html

Und wer gegen die aktuell geltenden Gesetze verstösst, ist eben ein Gegner unserer Rechtsordnung. Da kann er seine Ahnen bis Fred Feuerstein im selben Dorf hier haben.....

Das Argument ist doch ein anderes: Aus bestimmten Gründen ist die SS-Tätowierung verboten, diese sind vollkommen willkürlich. Es gibt gleichzeitig unterschiedlich kritische Betrachtungen des Kopftuches durch diverse Gruppen, welche Bedeutung es hat, was es aussagt oder auch nicht, wie es auf andere wirkt oder auch nicht usw. Der Threadersteller hat sich nun also einfach hingesetzt und ein konkretes Argument dafür, was ein Kopftuch für jemanden angeblich nur sei, in ein anderes Licht gestellt und damit aufgezeigt, dass es auch in anderen Fällen keine Rolle spielt, was Befürworter bestimmter modischer Accessoires von diesem sagen. Man könnte im Rahmen einer Diskussion also problemlos zu dem Schluss kommen, dass so ein Kopftuch ähnlich schlechten Einfluss auf die Gesellschaft und ihre Werte hat wie eine SS-Tätowierung und es ebenfalls verbieten.

Hier also wieder nur auf die bestehende Rechtslage zu zeigen, ist also erneut Unfug, denn es geht doch offenkundig um die Diskussion über Änderungen. Bei deinem Vorgehen konsequent angewendet hätten wir immer noch keine "Ehe für alle", denn eine Ehe gab es ja schon und jede Änderung des Status Quo wäre keiner Diskussion würdig.

Die Gleichsetzung von Kopftuch mit SS-Runen ist schon starker Tobak, und es passt ja genau zu Leuten, die gerne den ganzen Sch**ss von damals mit "Schwamm drüber" sehen möchten, um sofort die nächste Bevölkerungsgruppe zu Menschen 2. Klasse abstempeln zu können.
Glücklicherweise sind die Meisten eben genau nicht so.
Und es wird deshalb auch bei der aktuellen Rechtslage bleiben.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.02.2018 11:23).

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