Es gibt da aber einen sehr entscheidenden Unterschied zwischen Koran und Bibel:
Der Koran ist (für den Muslim) das direkte Wort Gottes, das dem Propheten nur diktiert wurde und zwar en detail.
Die Bibel ist aber mit einer einzigen Ausnahme - dem Dekalog - nur eine Sammlung von Worten und Werken einzelner Persönlichkeiten, auch wenn im NT eine davon als Sohn Gottes gilt.
Aber weder die zehn Gebote des AT, wo tatsächlich mal das direkte Gotteswort auftritt, noch die Lehre des NT haben direkten Bezug auf Homosexuellen- und Hexenverfolgung, geschweige denn konkrete Strafmaße.
Letztere sind dezidiert nur menschliche, und damit deutlich nachrangige Interpretationen und gründen auf den mosaischen Geboten, also dem, was Moses aus dem Gotteswort interpretatorisch zu einem Gesetzestext gemacht hat, der seiner Zeit und Situation entsprang, und später auf den paulinischen Episteln, wo ein vermutlich selbst ziemlich verklemmter Homosexueller seine Selbstkasteiung zur Handlungsvorschrift erheben wollte.
Einen direkten Gottesbezug dieser Befehle, wie im Koran vorhanden wird man jedoch vergeblich suchen. (Wobei gerade die Aussagen des Koran zur Homosexualität eigentlich wenig eindeutig sind... mal so nebenbei angemerkt)
Und nicht zu vergessen hat es das Christentum geschafft sich zu reformieren und durch die Aufklärung an weltlichem Rechtseinfluß doch deutlich eingebüßt, was beim von Gott selbst bis in den einzelnen Buchstaben selbst verfassten Koran absolut undenkbar wäre - Gottes Wort kann und darf nicht verfälscht werden...