... und gingen mit zwei gut zusammengepackten Kisten zur örtlichen Sammelstelle (Kleinstadt bei Ulm). Inhalt der Kisten ware neuwertige Kleidungsstücke und Schuhwerk. Ein Teil davon war Babykleidung, ein anderer Teil waren vom kürzlich verstorbenen Großvater praktisch ungebrauchte Kleidungsstücke, die mir aber zu groß waren.
Nichts davon war "abgetragen", "fleckig", "fadenscheinig" oder "verwaschen".
Abgeben konnten wir aber von all den Dingen nichts: "nur Neuware mit Preisschild".
Später haben wir mitbekommen, dass diese Anforderung direkt aus dem türkischen Konsulat stammt und tatsächlich nur Neuware akzeptiert wird.
Jetzt frage ich aber mal provokant in die Runde: 500.000 Menschen verlieren Angehörige und ihr Dach über'm Kopf zu einer Zeit, in der es an der türkisch-syrischen Grenze wirklich unangenehm kalte Tage gibt. Den Menschen wäre also grundsätzlich geholfen, wenn sie was zum Wärmen anziehen könnten und eine Unterkunft bekämen - wieso DARF man ihnen nicht helfen? Wieso wird die türkische Regierung, und nur auf deren Weisung hat das Konsulat ja gehandelt, also zusätzliche Steine in den Weg und akzeptiert ausschließlich NEUware?
Wer hat denn im Kleiderschrank ungetragene, originalverpackte Ware rumhängen bzw. geht extra für einige hundert Euro Kleidung zum Zwecke des Spendens einkaufen? Das macht doch niemand, oder doch?
Jedenfalls haben wir unser Zeug wieder mitgenommen.
Manchmal frage ich mich, was falsch läuft in dieser Welt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.03.2023 17:03).